Lobenberg: 13% Alkohol, 5-6g Restzucker, 7-8g Säure. Dieser Felsenberg besteht aus porphyrvulkanischem Gestein, Dönnhoff benennt es gern nach seinem darin stehenden Felsentürmchen. Der Boden ist puristisch, steinig, vulkanisch, hart mit Verwitterungsauflage und bis zu 60% Steigung, Ausrichtung Südsüdwest. Ca. 40 Hektoliter pro Hektar Ertrag, das durchschnittliche Rebalter ist ca. 30 Jahre. Dieser Felsenberg ist die identische Großlage wie bei Tim Fröhlich, diese Großmeister tummeln sich in der gleichen Lage. Wie immer im Felsenberg eine sehr puristische und sehr fokussiert mittige Nase. Schon in der Nase Kraft und steinige Mineralität ausstrahlend. Sehr klar und geradeaus, keinerlei Exotik in der Nase, wir sind hier voll auf der europäischen gelben und weißen Frucht. Feuerstein, Zitrus, Salz. Dabei sehr fein. Der Mund ist wirklich ein Angriff auf die Geschmacksnerven. Diese Intensität lässt die Augen zusammen ziehen. Die Säure ist grandios, dabei 2015 ungeheuer charmant, weil sie auch gleichzeitig so saftig ist. Natürlich nicht so saftig und fruchtig wie das exotische Dellchen oder die erhabene Hermannshöhle, sondern saftig mit ganz starker Einbindung von Gesteinsnoten vom Feuerstein und Salz. Der Porphyr kommt klar durch. Auch hier weiterhin nur mit europäischer Frucht unterlegt, auch weißer Pfeffer, tolle Länge zeigend, sehr puristischer Wein, der aber, ob des Jahrgangs 2015, so schön schmelzig eingebunden ist, dass er sofort Freude macht. Leckerer als je zuvor und deshalb 2015 vielleicht erstmalig auf gleicher Höhe wie die zwei Stars des Hauses. Ein perfektes Großes Gewächs für Menschen, die es etwas geradliniger und etwas sauberer definiert wollen. Ein sehr maskuliner Wein, trotz seines grandiosen 2015er Charmes. 99-100/100