Lobenberg: Das Flaggschiff! Die Terrassen liegen östlich der Ried Klaus von Prager und sind für Maschinen unzugänglich. Alles wird per Hand gemacht, hin- und weggetragen. Alles reine Handarbeit auch in der Bewirtschaftung. Für einen Biodynamiker ein extremer Arbeitsaufwand. Ausbau zu einem Drittel im kleinen Eichenfass und im 600-Liter Akazienholzfass. In der Nase finden sich Wiesenblumen, getrocknete Marillen, Aprikosen, asiatische Gewürze. Dann kommt schubartig Quitte, noch mehr Marille, getrocknete Früchte, Anis, Orangeat, Zitronat, Minze. Sehr viel Salz, Mineralität, Gesteinsmehl. Sehr druckvoll und mit intensivem Anschub, kommt kanalisiert wie eine unaufhaltsame Macht. Dann kommt Akazienhonig und Karamell. Guter feiner Bitterstoff am Ende, sehr viel Druck, sehr klar, sehr geradeaus und doch auch einen kleinen Touch an das Barocke der mittleren Wachau an der Donau anknüpfend. Hochinteressanter, ja spannender Wein. Die Präzision in der Verbindung dieses Jahrgangs mit dieser leicht barocken Typizität, der etwas exotischen Frucht und des großen Drucks asiatischer Gewürze macht einen vollkommen anderen Wein als etwa Bruck aus dem Spitzer Graben. Nicht minder gut, nur sehr anders. 98-99/100