Rebholz, Ökonomierat: Weisser Burgunder Im Sonnenschein Großes Gewächs 2024

Rebholz, Ökonomierat: Weisser Burgunder Im Sonnenschein Großes Gewächs 2024

BIO

VDP

Zum Winzer

97–99+
100
2
Weißburgunder 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 97–99+/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Weisser Burgunder Im Sonnenschein Großes Gewächs 2024

97–99+
/100

Lobenberg: Der Wein wächst im Sonnenschein auf Muschelkalk. Das ist die kargste Burgunder-Anlage im Rebholz'schen Portfolio. Die Weißburgunder-Reben stehen neben dem Riesling GG auf dem noch puristischeren Teil des Weinberges, quasi fast auf reinem Felsen. Langsam auf einer Korbkelter abgepresst und, wie für Rebholz Weißburgunder typisch, komplett im Edelstahl ausgebaut. Dieser Wein will und soll auch niemals eine Kopie eines Burgunders von der Côte d’Or sein, sondern vielmehr in eine ganz geradlinige, puristische Richtung gehen. Man könnte blind am ehesten auf einen großen Chablis tippen, was sich wohl durch das Terroir erklären lässt. 2024 war hier in der Südpfalz ohnehin ein ganz großes Jahr für Weißburgunder, die Weine strahlen förmlich aus dem Glas! Aromatisch perfekte Trauben haben diese ultraklaren und durchaus konzentrierten Weine hervorgebracht. In der Nase schon sehr viel helle Mineralität. Ganz klare, kühle Steinigkeit, Muschelschale, nasser Kalkstein, fast salzig wirkende, klare Kühle. Dann kommen Bergamotte, ein floraler Touch von Orangenblüte und etwas Aprikose. Extrem feine Frucht in Kombination mit dieser druckvollen Mineralität, das ist alles so unglaublich balanciert! Im Mund dann vibrierend, fast rassig wirkend. Sehr durchdringend mit feinem Zug aus filigraner Säure. Grüne Birne, wieder Marille, weißer Pfirsich, dazu leichte Grapefruitfrische. Brillant und geschliffen mit großer Länge, gleichzeitig auch animierend durch dieses sensationelle Texturenspiel mit geschliffenem Gerbstoff von der Maischestandzeit, der saftigen Frucht und strahlenden, taktgebenden Säurespur. Purer Geradeauslauf, immer wieder hochrollende Zitrusnoten und ein ganz zarter Hefeschmelz im Nachhall. Das ist schon ein ziemlich perfekter Weißburgunder mir Riesenpotenzial!

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Rebholz, Ökonomierat

Der Wahlspruch von Hansjörg Rebholz vom Weingut Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen lautet: Keine Kompromisse! Dass er damit nicht schlecht fährt, zeigen zahlreichen Auszeichnungen und nicht zuletzt seine Weine, die mit zu den besten gehören, die man in der Pfalz bekommen kann.

Weisser Burgunder Im Sonnenschein Großes Gewächs 2024