Palacios Remondo: Quinon de Valmira 2024

Palacios Remondo: Quinon de Valmira 2024

BIO

Zum Winzer

100+
100
2
Garnacha 95%, Bobal 3%, diverse autochthone Reben 2%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2057
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 100+/100
Parker zu 2023: 100/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Quinon de Valmira 2024

100+
/100

Lobenberg: Ein fast reinsortiger Grenache aus der Rioja Oriental – mit die wärmste Subregion. Die Nase ist verblüffend, sie erinnert an Cabernet Franc. Wir haben sehr viel Himbeere wie im Cab Franc und dann Erdbeere, das ist dann doch auch typisch Grenache. Dazu kommt aber ein schwarzfruchtiger Unterton und ein etwas an die Nordrhône erinnernden Syrah-Touch, trotzdem bleibt alles sehr fein. Ein sehr schwarzes Rückgrat, hohe Reife und trotzdem ist es superschlank. Blumige Noten mir Rosenblättern und etwas Veilchen, dazu Orangenzesten und eine leicht süße Honigspur. Trotzdem ist das Ding in der Nase so verspielt und so leicht, dass es auch an einen reifen, dichten Chambolle-Musigny erinnert. Pinot Noir-haft! Dieser Eindruck setzt sich im Mund fort. Wow, was ist das fein, was für eine Freude, so verspielt! Rote Kirsche als Dominante, dahinter etwas Sauerkirsche und dann süße Himbeere mit einem Hauch Walderdbeere. Viel Salz und blumige Noten. Total Pinot-artig in seiner Ausprägung. Ein Ausbruch an Finesse, eine tänzelnde Primaballerina. Obwohl ich Grenache gut kenne, wäre ich wahrscheinlich blind nicht auf diese Rebsorte gekommen, sondern wäre im Burgund verblieben. Diese immense kirschige Frische – grandios! Eine feine Salzspur und eine leichte Chilischärfe kommen jetzt darunter durch sowie ein bisschen Hagebutte und süßer Sanddorn. Der Wein steht für Minuten und bleibt doch im Spielerisch-Leichten, im Filigranen. Ein Finessewunder in Reife und zugleich Kühle, Frische und Finesse. Extrem hoher Charmefaktor. Ein saftiges Wunderwerk der Finesse! *** Quinon de Valmira besteht aus rund 90 Prozent Grenache sowie etwas Monastrell, Bobal und Tinto Velasco. Es ist ein 35 Jahre alter Weinberg auf 620 Metern Höhe, die Reben stehen auf Sand mit Quarz, Kalkstein und Kalziumcarbonat darunter. Auch etwas Lehm kommt dazu. Es wird organisch gearbeitet. Der Quinon de Valmira ist der Erstwein und Shootingstar von Alvaro Palacios aus seinem Familienweingut in Alfaro (Rioja Baja), Palacios Remondo. Nach vielen Ernten, mit vielen Tests und Versuchen, war schließlich 2014 der erste Jahrgang, der vermarktet wurde. Die Mengen für diesen »L'Ermita« aus der Rioja sind äußerst begrenzt. Die Trauben werden im Weingut zu 40 Prozent entrappt. Vergoren wird die Maische im großen offenen Holzfuder. Im 2000-Litern Holzfuder wird der Wein auch 12 bis 15 Monate angebaut. Anschließend wird er in Betontanks gelegt. Nach zwei Jahren wird abgefüllt. Der Wein hat 14 Volumenprozent Alkohol.

Jahrgangsbericht

2024 startete mit viel Wasser ins Jahr, hervorragende Auffüllung aller Speicher. Das Frühjahr brachte immer noch Regen und manchmal Kühle, Verrieselung der Blüte und Kampf gegen Pilze. Das bedeutet insgesamt geringer Ertrag. Ein moderater Sommer war perfekt für ein frisches Ergebnis, im Spätsommer und Herbst folgten einige Regenfälle. Wer vor der zweiten Oktoberwoche mit den schweren Regenfällen alles gelesen hatte (ALLE Topwinzer lesen inzwischen spätestens Anfang Oktober) hatte ein superbes Ergebnis. Rassige, frische Weine wie 2021, Cool Climate, vibrierende Rotweine und aufregende Weißweine. 2024 ist bei den besten Winzern Spaniens ein großes Jahr wie 2021. Schlanker und kühler als das opulentere 2023, reifer und zugleich frischer als das überheiße und blockierte 2022, aufregender und vibrierender als 2018 bis 2020. In der Klasse sicher so groß wie 2016 und 2019, eher noch etwas spannender und schicker, wie gesagt mit sehr viel Parallelen zu 2021.

Verkostungsnotiz
100
/100

Parker zu 2023 über: Quinon de Valmira

-- Parker zu 2023: The just-bottled 2023 Quiñón de Valmira was hitting it on all cylinders the morning I tasted it. It was exuberant, aromatic, floral, extroverted and really singing, with incredible harmony for a wine that had been bottled only a couple of weeks before I tried it. It had a shorter maceration, a mere 13 days (compared with the from 45 from the 2022), and also a shorter élevage, 13 months. 2023 continued the dry and warm tendency of 2022 that made them work more and differently in the vineyards to keep the humidity in the soil and have more vegetation, which seems to help the sticks hold up the vines. The wine is a revelation, sensual and juicy, with notes of tangerine and wild strawberry. They did a very careful vinification and élevage to avoid any fissures in the wine. It has a kind of stony reductiveness that I loved, making it serious and mineral. It's really fine-boned and elegant like never before, with complexity, mixing floral notions with aromatic herbs and exotic spices, somewhat taking me to the character of some reds from Jura, ethereal but vibrant and full of energy and power. It has a moderate 13.5% alcohol, balanced by a pH of 3.59 and 5.4 grams of acidity. Álvaro told me this 2023 does not resemble any other vintage; 2024 feels a little like 2021, but 2022 and 2023 are really unique—2023 was saved by the rain from the 10th to the 17th of September; they picked the grapes the 22nd, and the ripening was thorough and achieved a longer cycle. Volumes were lower, though, only 3,062 bottles. It was bottled in January 2025.

Mein Winzer

Palacios Remondo

Palacios Remondo ist das elterliche Weingut des Mannes, den wir eigentlich in das Priorat verorten – Alvaro Palacios. Seine Priorat-Weine gehören zur absoluten Weltspitze.

Quinon de Valmira 2024