Lobenberg: Der Wein hat 12,5% vol. Alkohol. Eine fast schon typische Alkoholgradation bei Molitor, dereinfach als Nichtmitglied des VDP nicht an irgendwelche Vorgaben gebunden ist und mitdem Restzucker so arbeiten darf, dass die Balance des Weines die Beste ist. Der Wein verströmt zuallererst mal unglaubliche Feinheit. Deutlich mehr Quitte als Reneklode, kaum Zitrusfrucht, etwas Nashibirne, Boskoopapfel, so gar nicht die typisch-anstregende Riesling-Zitrusfruchtigkeit, sondern einfach nur Feinheit, alles wirkt getragen, irgendwo ein Hauch Meursault mitschwingend. Darunter Schiefer, Reminiszenz an Pouilly-Fume, Silex, sehr deutlich ausgeprägt. Das Ganze unterlegt mit Kreide und feiner Salzigkeit,auch hier Assoziationen an kreidige Kalksteinböden. Das ist so fein und multikomplex. Hier erneut ein Gemisch aus steinigen Noten, Feuerstein, Sandstein, aber so hochintensivund so extrem salzig. Quitte, Birne, Apfel, alles wird überdeckt von brutaler Mineralität und Salz. Mineralität ist das Schlüsselwort bei Markus Molitor und die bringt kaum ein anderer Wein so sehr zum Ausdruck. Alles bleibt für Minuten haften in dieser salzigen Steinigkeit. Der Wein zeigt eine Eleganz, eine universelle Multikomplexität, wie sie nur die besten Weißweine der Welt aufweisen. Egal, ob es nun um Chardonnay, Riesling oder Chenin Blanc handelt. Eine neverending Story im Mund und ich muss mich wirklich fragen wie oft ich einen Wein von dieser Intensität und dieser Komplexität und Mineralität probiert habe. Ganz großer Stoff. Aber der Wein braucht lange, wirklich sehr lange, um diese immense Mineralität vernünftig einzubinden. Es bleibt ein Wein, der weit mehr in die Eleganz und zum Stein geht als zur Frucht. Aber genau das ist das Spiel von Markus Molitor. Eleganz und Mineralität at its best. 100+/100