Lobenberg: RARUM: »Gereifte Weine können mit einem Menschen verglichen werden, der nicht durch Kraft, sondern durch die Weisheit des Alters beeindruckt. Diese Weine haben eine ungeheure Persönlichkeit, eine ganz besondere Ausstrahlung«, beschreibt Alois Lageder. In den 1980er Jahren wurde Alois Lageder bewusst, dass das Qualitätspotential eines Weines sich besonders gut in gereiften Weinen widerspiegelt. Seit dem Jahrgang 1995 legt das Weingut deshalb jedes Jahr eine kleine Charge seiner Meisterwerke zur Seite und kann heute auf einen spannenden Schatz zurückgreifen: Die Weingutsreserve RARUM. Durch die Entwicklung, welche Weine durch ihre längere Lagerung erfahren, können wir dem Geheimnis des Zusammenspiels von Lage, Klima, Kelterung und Zeit, welches jeder Wein in sich birgt, näher kommen. Seit 2015 kommen mehr und mehr große Holzfässer zum Einsatz und der Löwengang Chardonnay bleibt über 11 Monate auf der Hefe im Holz. Zartes Goldgelb. Dieser Wein ist schon in der Nase opulent und wunderbar cremig. Ein Hauch Vanille, Zimt, Lorbeerblatt, Bienenwachs und duftende Backgewürze sowie noch warmes Brioche waben aus dem Glas. Mmmh! Dieser cremige Schmelz und die ersten Reifenoten, die sich auch durch die dichte Mineralität darstellen heben den Wein besonders hervor. Mittlerweile tendiert die Stilistik der jüngeren Löwengang-Jahrgänge mehr und mehr zur Eleganz. Dieser Late Release des Jahrgangs 2015, der 2025 ein zweites Mal auf den Markt kommt, verkörpert – wohl sicher auch ob des warmen Jahrgangs – noch die alte, etwas »fettere«, opulente Stilistik. Reife, gelbe Aprikosen, gelbe Frühäpfel, Quitten und Birnenkompott – all die Frucht ist sehr puristisch und dennoch dicht. Im Mund hat der Wein eine wunderbare Spannung und die für den Löwengang typische, feine Salzigkeit sowie seine subtile Haptik. Die Frucht fährt sozusagen im Tandem mit dieser salzigen Mineralität. Der Wein macht jetzt, im Alter von zehn Jahren, so richtig Freude und ist ganz klar auf einem Höhepunkt angelangt. Dennoch ist das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange! Das Potenzial für mindestens weitere fünf Jahre ist ganz ohne Bedenken da. Die Frische im Mund ist durchaus »knackig«, erst nach dem Schlucken kommen die runden, entwickelten Noten, die mit der Mineralik und Würze vom Holzausbau harmonieren. Dieser Löwengang ist dicht und schiebend, er bleibt minutenlang auf der Zunge. Die Salzigkeit und die gastronomische Frische, die sich durch viele der Lageder Weine ziehen, sind auch in ihm voll präsent. Das ist ein fast großer Wein. Ist er burgundisch? Nein, aber das muss er auch nicht sein. Komplett eigenständig haben die Lageders hier was Besonderes auf die Flasche gebracht. Cremig, nussig, würzig. Echt schicker Superstoff!