Hofgut Falkenstein: Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2024

Hofgut Falkenstein: Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2024

Limitiert

Zum Winzer

94–95+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2044
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 94–95+/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2024

94–95+
/100

Lobenberg: Der Altenberg liegt rund 100 Meter höher als die Lagen in Niedermennig, die Böden sind etwas tiefgründiger, wüchsiger, hier kommt ein bisschen mehr Power aus der Lage. Folglich erntet Familie Weber hier immer Spätlesen. Feine feuersteinige Reduktion in der Nase, wirkt sehr kühl, Sommerregen, Kiesgrube, Wermutkraut, weißer Tee, er hat diese irre Kräuterwürze. Er hat einen kernigen, ungeschönten Grip, der den Speichelturbo zündet. Wenn man gerade meint es wäre zu karg, greift man wieder zum Glas und will mehr und mehr. Das ist die Kunst der Winzer Weber. Riesling-Limonade von der Saar.

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Hofgut Falkenstein

Das Hofgut Falkenstein ist längst kein Geheimtipp mehr, zählen die puristischen und unglaublich feinen Weine doch zu den spannendsten der Saar. Die kristallinen und terroirgeprägten Rieslinge werden in manchen Jahren von Parkers Wine Advocate Stephan Reinhardt gar auf Augenhöhe mit Egon Müllers...

Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2024