Lobenberg: Der Clos d’Eugenie liegt mitten im Ort, unweit von La Tâche, genau an der Domaine, quasi wie ihr Garten eigentlich. Vergoren mit einem hohen Rappenanteil von rund 25 Prozent bei Trauben, die zuvor aufwändig mit der Hand selektiert und teils ausgeschnitten wurden. Es gab etwas Botrytis, daher wurden per Hand alle unteren oder seitlichen Teile abgeschnitten, die nicht 100% perfekt waren, zudem der Mittelstrunk rausgeschnitten. Diese ausgeschnittenen Trauben wurden mit Restrappen vergoren, der Rest ist 100 Prozent entrappt. Rund 25 bis 30 Prozent Neuholz. Auch etwas mehr Neuholz als beim generischen Village. Ein Hauch Pfeffer darüber, aber selbst der ist eher weiß dieses Jahr. Superschlanke Cassisfrucht, viel Veilchen, Energie ohne Ende! Was für ein schicker Jahrgang. Feingliedrig, die Säure schießt wie ein Pfeil durch den Mund. Auch hier begeistert vor allem diese hochkonzentrierte Feinheit, diese immense Dichte, die total schwerelos daherkommt. Die Rappen geben eine aufregende, leicht angeraute Textur im Mund, samtige Schwarzkirsche, Bitterschokolade, ganz feinkörnig und anschmiegsam. Im Nachhall kommt zwar etwas mehr Extraktsüße durch, aber es bleibt klassisch, reich und kraftvoll zwar, aber durchaus feinfruchtig und elegant. Und immer auch von der leicht herben Note nach Graphit, Unterholz und edlem Kakao begleitet. Voluminös, saftig und charmant gleitet alles über den extrem polierten, beinahe zarten Tanninteppich. Köstlich! 94-95/100