Dönnhoff: Riesling Höllenpfad im Mühlenberg Großes Gewächs 2024

Dönnhoff: Riesling Höllenpfad im Mühlenberg Großes Gewächs 2024

VDP

Limitiert

Zum Winzer

97–98+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2055
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
3
Lobenberg: 97–98+/100
6
Deutschland, Nahe
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Höllenpfad im Mühlenberg Großes Gewächs 2024

97–98+
/100

Lobenberg: Diese Monopol-Lage, die als Große Lage eingetragen ist, hat insgesamt vier Hektar, aber nur aus einem Hektar der ältesten Reben kommt dieses GG. Die Lage besteht im Grundsatz zwar aus Buntsandstein, aber es gibt auch dieses Teilstück, aus dem dieses GG kommt, wo sehr viel purer Felsen mitspielt. Helmut Dönnhoff hat vor langer, langer Zeit angedeutet, dass hier im Höllenpfad ein potenzielles Großes Gewächs stehen kann und mittlerweile gibt es das auch seit ein paar Jahren. Buntsandstein mit extrem viel Felsen dazwischen. Der Höllenpfad liegt in Roxheim, in einem kühlen Seitental hinter Bad-Kreuznach. Neben dem Krötenpfuhl Er ist total anders als die Lage an der Nahe, vor allem eben wegen diesem Sandstein, wie ihn Fürst hat, wie ihn Rebholz in der Südpfalz hat und auch die Rheinfront am Roten Hang. Die Nase ist einen Ticken ruhiger als beim Höllenpfad 1G. Es ist der rotfruchtigeren und charmanteren Art immer mit das zugänglichste GG bei Dönnhoff. Schon der Duft bezaubert mit blumiger Rotbeerigkeit, Veilchen, Rosenblätter, Muskatnuss, Nektarine, Kumquat. Sehr viel Spannung. Das Erstaunliche: Der Wein ist längst nicht so dramatisch-mineralisch wie es die Lage Höllenpfad andeutet, sondern er hat Größe und Erhabenheit, eben die höhere Reife als die erste Lage außenherum. Er ist weniger steinig-verschlossen als die Lagen in Niederhausen und Schlossböckelheim, zeigt mehr früher. Ich mag diese schlanke, ziselierte Art von 2024 sehr, das ist so pur und elegant wie nur was. Der rote Tonschiefer kreiselt auf der Zunge. Da ist richtig Musik im Glas!

Jahrgangsbericht

»Here comes the rain again…« – das Weinjahr 2024 war rasant und aufwühlend. Eine deutlich kühlere Vegetationsperiode mit wechselnden Regen- und Trockenphasen forderte die Winzer heraus. Der frühe Austrieb im April wurde von heftigen Spätfrösten abgelöst, die Ahr, Nahe, Nordbaden, Saar und Ruwer besonders hart trafen und zu teils dramatischen Ernteausfällen führten. Viel Manpower, bedingungsloser Einsatz und sorgfältige Selektion waren entscheidend. Die besten 2024er Weine zeigen eine bemerkenswerte Finesse mit überraschend viel Stoffigkeit und schlanker Kraft. Der kühlere Ausdruck erinnert an die präzisen Klassiker 2016, 2008, 2004 und 2002. Sie sind extrem klar gezeichnet und definiert und besitzen häufig mindestens ein Volumenprozent weniger Alkohol als die Vorjahre. Umso überraschender ist die Substanz und innere Dichte, die durch ausgiebige Sommerniederschläge und eine langsame Reifung bis in die kühlen Nächte der späten Lese ermöglicht wurde. Die Trauben erreichten enorm hohe Extraktwerte, die mit 2023 konkurrieren. »Die schönsten Aromen gedeihen im Schatten.« wie Florian Lauer immer sagt. Die Säuren sind »nordisch-straff« und vibrierend, aber reifer und weniger einschneidend als im “krachenden” 2021. Die Weine bieten eine genussvolle Cremigkeit, ohne ihr elektrisierendes Rückgrat zu verlieren. Der 2024er ist ein harmonischerer und feinerer Jahrgang als ebenfalls kühlere 2021, zudem ist es aromatisch in einem klassischeren und schlankeren Profil angesiedelt als die »Vollgas-2023er«. Bei vielen Weinen wurde ein Level erreicht, das mit dem Benchmark-Jahrgang 2023 mithalten kann, auch wenn die Mengen besonders bei den Großen Gewächsen teils sehr gering sind. Es gibt so viele wunderschöne, filigrane, saftig-dichte und auch richtig lecker-delikate Weine in diesem Jahr. Und das kann in dieser Leichtigkeit und finessenreichen, athletischen Form heute eben fast nur noch in Deutschland so geerntet werden. Franken glänzt mit exzellenten Silvanern mit kühlem Saft und eleganter Stoffigkeit. An Mosel-Saar-Ruwer wurde im restsüßen Bereich von Kabinett bis Auslese absolute Weltklasse geerntet, trotz mancherorts verheerender Frostschäden. Die Nahe glänzt 2024 nicht nur mit Riesling in ultrafokussierter Manier, sondern auch mit Burgundern dieses Jahr – genau wie die Südpfalz! Der wärmeren Mittelhaardt steht ein kühleres Jahr immer mehr als gut. Von Christmann über Bürklin bis Winning ist das der Stoff aus dem Riesling-Träume sind. In Rheinhessen hat wohl der Rote Hang sein Jahr der Jahre, so viele Mega-GGs nach den schwierigen Trockenjahren dort ein Segen… wow!

Mein Winzer

Dönnhoff

Der heilige Gral des deutschen Rieslings – nicht wenige Liebhaber verorten ihn bei den Dönnhoffs im Nahetal. Helmut Dönnhoff gehört völlig ohne Zweifel zu den zehn besten Weißwein-Erzeugern des Erdballs und ist heute eine lebende Riesling-Legende. Sein Sohn Cornelius hatte also große Fußstapfen zu...

Riesling Höllenpfad im Mühlenberg Großes Gewächs 2024