Lobenberg: Tempranillo und auch etwas andere autochthone Reben im gemischten Satz aus 11 winzigen Plots von 5 verschiedenen Gemeinden, Pedrosa, Roa, Anguix. Total nur 3,5 Hektar. Uralte Reben, gepflanzt als Buschwein 1936, kleine Plots umgeben von Wald bei Burgalesa in 900 Metern Höhe. Kontinentales Klima, brutal kalt im Winter und heiß im Sommer mit kühlen Nächten. Schwemmland, Sand, Quartz, Felsbrocken, Kalkstein, Kalk und Lehm- Edoardo Eguren konnte bei der Entdeckung dieser verlassenen Weinberge nicht widerstehen, im Grunde ein Projekt wie Dominio del Aguila und Destino Bendito. Bio seit immer, minimale Erträge. Handlese, zum Teil unentrappt, spontan vergoren in senkrechten offenen Barriques, Malo im 500 Liter Tonneau, aber nur 30% neues Holz, was dem Wein sehr gutsteht, denn er ist keineswegs fettes Ribera. Ausbau 12 Monate im Barrique und 8 Monate im Betonei. Zwar schwarz mit blauen Reflexen, dicht, aber deutlich von Frucht und süßen Gewürzen geprägt und nicht vom Holz. Schwarzkirsche mit etwas Rosmarin, Maulbeere, toller Schliff schon im Duft. Kühler Antrunk aus satter roter Kirsche und würziger, üppiger Pflaume. Sattes und doch seidiges Tannin, reiner Samt. Graphit und salzige Mineralität im charmant üppigen Trinkfluss, was für ein Leckerli! Dabei grandiose Länge, fast spektakulär im Nachhall. Tolle Komplexität, leichter Holzkohle-Touch auf der Zunge. Vom Stil und von der Klasse eine Art Matallana von Telmo Rodriguez, faszinierend in der aromatisch würzigen Haptik. Genialer Stoff in diesem Preisbereich, der Wein nimmt den Genießer sofort mit auf diese aufregend abenteuerliche Reise. Moderntrinker und Traditionalisten werden Freude an dem Wein finden, man findet Spuren von Vega Sicilia und Ygay, grandios komplex und voller Finesse!