Lobenberg: Die Nase des 2021er ist sicherlich auch dank des neuen Holzes schon enorm überwältigend. Und für diesen Wein fast eine neue Liga – so ungeheuer reich und dicht! Kubanische Tabake, Holunder und süße, fette Lakritze. Dazu immens reiche Brombeere, Cassis und Maulbeere, aber auch etwas Holunder darunter. Ganz leicht deutet sich Schlehe im Hintergrund an. Ein ziemlicher Blockbuster, aber erstaunlicherweise dennoch nicht zu fett. Es ist nicht kitschig, es passt, weil so viel saftiger Schub von unten kommt. Die Nase deutet einen immensen, aber samtigen Tanninteppich an. Der Mund ist deutlich eleganter. Auch hier schwarze, salzige Lakritze, viel Schub aus Eukalyptus, aber auch ätherische Noten von Minze und Orangenzesten. Jetzt kommt auch Schlehe dazu sehr dunkle Sauerkirsche, von hinten dann der Schub der süßen Maulbeere und Cassis. Auch ein bisschen Blaubeere darunter. Ein reicher, intensiver, aber durchaus multikomplexer Mund. Das ist sicherlich ein moderner Rioja, eher in die kraftvolle Richtung zielend, sehr auf den amerikanischen Markt ausgerichtet. Trotzdem passt der Wein sensationell. Es ist ein eindrucksvoller Wein, aber mit der nötigen Feinheit und vor allem mit supersanften, weichen, reichen, samtigen Tanninen. Das ist schon großer Stoff, der Begeisterung auslösen wird. Überwältigend stark! 97+/100