Clos Mogador 2021

Clos Mogador: Clos Mogador 2021

Zum Winzer

98–100
100
2
Garnacha 45%, Carignan 29%, Syrah 16%, Cabernet Sauvignon 10%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
pikant & würzig
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 98–100/100
Tim Atkin: 98/100
Parker: 98/100
Suckling: 97/100
Galloni: 97/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Clos Mogador 2021

98–100
/100

Lobenberg: Dieser Weinberg ist ein eindrucksvolles Amphitheater, umringt von bis zu 1200 Meter hohen Gebirgszügen. Am Fuß der Lage mäandert sich der Fluss Siurana durch die karge Landschaft und spendet etwas Feuchtigkeit durch Morgentau. Fasziniert von diesem Ort, machte René Barbier es sich zur Aufgabe, dieses Fleckchen Land für Weingenießer schmeckbar zu machen. Er wollte dieses einzigartige Terroir in Flaschen füllen. Clos Mogador war im Jahre 2006 die allererste Lage, die den Titel Vi de Finca, also die höchste Anerkennung der strengen katalonischen Einzellagen-Regelung, erhalten hat. Bis heute tragen diesen Titel insgesamt nur 7 Lagen. Selbstverständlich wird auf Clos Mogador nur naturnah und nach biodynamischen Prinzipien gearbeitet, alles hier geschieht manuell und unter Einsatz von Pferden. Die erhaltenen Trauben sollen der maximale Ausdruck dieser wilden und kargen Landschaften sein. Clos Mogador besteht aus Cabernet Sauvignon, Garnacha, Carignan und Syrah, die alle auf sorgfältig ausgewählten Parzellen wachsen und anschließend in französischen Barriques ausgebaut werden. Wo soll man bei einer solch komplexen Symphonie anfangen zu beschreiben? Die Nase strömt üppig und warm aus dem Glas, wir haben eine Verdichtung in dunkler, blauer Frucht, Heidelbeere, Maulbeere, Schlehe, Pflaume, Orangenschale, Zimt und Nelke, etwas Süßholz und ganz feine Lakritze, viel Cassis und auch etwas frische Minze. Alles ist reif und satt, ohne aber zu üppig zu sein und ohne jegliche vegetativen Noten. Aber durchaus etwas wild, etwas dirty im positiven Sinne, ohne wiederrum jedoch animalisch zu werden. Ein Wein, der spielerisch Gegensätze vereint. Die Frucht bleibt sehr reintönig und klar, wie das auch beim Carignan Manyetes aus gleichem Haus der Fall ist. Die Handschrift ist eindeutig zu erkennen, naturbelassene Weine, die ihre wilde Seite zeigen dürfen, aber dennoch sauber definiert und wunderschön präzise Frucht aufweisen. Der Gaumen ist von üppiger, dichter Frucht geprägt, knackige Blaubeere, Brombeere, schwarze Kirsche, Thymian und Rosmarin zerfließen wie in Salz aufgelöst im ganzen Mund, alles wird ausgekleidet und eingenommen. Das ist schiebend und satt in der Aromatik, aber eben nicht fett, sondern fein, geschmeidig, getragen. Dieser Clos Mogador kommt daher wie ein Elefant auf dem Drahtseil, profund und tief, dabei doch so elegant. Die immensen Salzmassen, die satten Beerigkeit, die Garriguewürze, die butterweichen Tannine, die griffige Textur im Nachhall, alles ist in Balance, alles ist üppig vorhanden und doch nie zu viel. Zu einem großen Steak vom Grill mit Thymian und Salzbutter überzogen kann man sich kaum etwas Besseres vorstellen als diesen würzigen Priorathammer in seinem jungen, überschwänglichen Stadium. Ein paar Jahre der Reife werden dem Wein guttun, aber er kann uralt werden. Die Struktur ist gewaltig und die Frucht ist immens dicht. Dennoch tänzelt dieser Clos Mogador über den Gaumen und suggeriert eine Blüten- und Kräutergarnierte Feinheit, wie man es nicht vermuten würde. Das ist die Faust im Samthandschuh, so schmeckt Priorat aus der Feder eines legendären Winemakers, René Barbier. Großes Kino. 98-100100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

98
/100

Tim Atkin über: Clos Mogador

-- Tim Atkin: This may just be the best vintage of Clos Mogador I've ever tasted. Fresh, beautifully defined and so very vivid! Ripe strawberry and blackberry fruit, freshly tilled earth, toast, smoke and sweet spices. The beauty here is in the freshness and verve inherent in the wine; it never seems to stop coming to life in the glass. A pleasure to drink now, but this should age effortlessly. Brilliant. 98/100

98
/100

Parker über: Clos Mogador

-- Parker: The eponymous red 2021 Clos Mogador fermented with some 30% full clusters trying to give it more freshness (but without noticing the stems) with a long maceration (40 to 50 days) and (almost) no punching down, with less extraction. There's been a progressive change in the vineyard (they removed the south-facing Cabernet Sauvignon), and they increased Cariñena (around 30%), which in the future will be almost as much as Garnacha. It has aromatic complexity and a beautiful texture. It matured in 2,000-liter oak foudres and a small part in barrel and later in concrete. The wine has 14% alcohol and has the Priorat, Mogador and Mediterranean character (wet slate, graphite, aromatic herbs) with more elegance and freshness. The tannins are also a lot more elegant, and the wine comes through as very balanced. They produced 35,000 bottles of this. It was bottled in June 2023.

97
/100

Suckling über: Clos Mogador

-- Suckling: A beautiful, fresh red with lots of vibrancy. Mineral, flint, freshly crushed blueberries and red berries. Juicy, polished tannins with a little more crunch to the fruit this year. Has a nice firmness compared with the sweeter tannins in 2020. Really fluid, bright and vivid. Long. Drink or hold. 97/100

97
/100

Galloni über: Clos Mogador

-- Galloni: The 2021 Clos Mogador comprises 45% Garnatxa, 29% Carinyena, 16% Syrah and 10% Cabernet Sauvignon, fermented with 30% whole clusters and aged for 18 months in foudres. Garnet in color, it features liqueur-like aromas of blackcurrant and plum, along with earthy notes and hints of iron and blood. Dry and compact, it flows with fine-grained tannins, a dusty texture and a juicy, flavorful mouthfeel. The finish is exceptionally long, with nuanced complexity. This is one of those rare wines that can shift one's perception of what’s possible in the Priorat region. Clos Mogador is one of the few wineries that put Priorat on the fine wine map in the early 1990s, and the 2021 vintage is yet another example that justifies that recognition.

Mein Winzer

Clos Mogador

Clos Mogador – dieser Name ist heute untrennbar mit dem Priorat verbunden. Doch wer hätte gedacht, dass der Ursprung dieses großen Klassikers eigentlich an der Rhône in Frankreich lag? Die Geschichte der Familie des Weingutes ist so umfangreich wie spektakulär.

Clos Mogador 2021