Lobenberg: Troplong Mondot ist oben auf dem Plateau gelegen, aber nicht an der Südkante, sondern ziemlich mittig, direkt am Wasserturm. 28 Hektar besten Landes auf Kalkstein und Lehm. Etwas abfallend. Darunter dann Tertre Roteboeuf. Der direkte Nachbar ist Pavie Macquin. Im Grunde eines der Top Terroirs in Saint Emilion schlechthin. Die 2018er Cuvée besteht aus 85% Merlot und 13% Cab. Sauvignon und 2% Cab. Franc. Die Lese fand schon am 7. September statt, 90% der Lese wurden so schnell wie möglich durchgeführt, um die maximale Frische und Saftigkeit zu erhalten. Der Ertrag ist mit 49 Hl/ha ziemlich hoch, es gibt 80.000 Flaschen. Der Wein ist reif und konzentriert und er ist überhaupt nicht so Blockbuster-mäßig schwarz und dicht wie 2016, der war zwar auch super, aber 2018 ist fast dramatisch viel feiner durch die frühe Ernte. Der Alkohol ist mit 14.5% hier für Troplong Mondot mindestens ein halbes, häufig sogar ein ganzes Prozent unter normal. Ein schöner, weicher, fruchtbetonter Mund, eher zur roten Frucht gehend, Kirsche. Diese Fülle an roter und schwarzer Kirsche ist für Troplong ungewöhnlich, wir haben nur helle Lakritze, ein bisschen Holunder, helle Milchschokolade, Haselnüsse, alles sehr fein. Sogar noch feiner als der Nachbar L’If von Jacques Thienpont. Mehr in Richtung des darunterliegenden Nachbarn zur anderen Seite Pavie Macquin, also mit dieser Verspieltheit. Ein Paradigmenwechsel für Troplong Mondot, er verliert zwar ein wenig diese brutale Wucht des Blockbusters, die ihn auch ein wenig unique machte, aber dafür wird er gut trinkbar und fast burgundisch. Auch wenn ich ihn hierr nicht ganz in die erste Reihe mit 100 Punkten stelle, trotzdem ein mehr als sehr guter Troplong. Und wie gesagt erstmalig burgundisch fein und mit hohem Genussfaktor und schönem Schmelz versehen. Groß. 98-99/100