
Chateau Pontet Canet 5eme Cru 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 52%, Merlot 43%, Petit Verdot 4%, Cabernet Franc 1%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2050
- Verpackt in: 1er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 97–99/100
- Weinwisser: 99–100/100
- Decanter: 97/100
- Vinum: 96/100
- Markus Del Monego: 96/100
- Suckling: 95–96/100
- Giuseppe Lauria: 95–96/100
- Jeb Dunnuck: 94–96+/100
- Lisa Perrotti Brown: 94–96/100
- Parker: 94–96/100
- Galloni: 94–96/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Pontet Canet, , 33250 Pauillac, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 313 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Pontet Canet 5eme Cru 2024
/100
Lobenberg: Pontet Canet besteht 2024 aus 52 Prozent Cabernet Sauvignon, 43 Prozent Merlot, ein Prozent Cabernet Franc und vier Prozent Petit Verdot. Es gab bei Pontet Canet trotz der Biodynamie fast keine Verluste durch Mehltau – nur ein bisschen Verrieselung. Das wenige an Mehltau das es gab, war lediglich ein wenig Blattbefall. Also in Summe ein gesundes Jahr. Nur Anfang Oktober hat man etwas Probleme mit Botrytis bekommen ob des einsetzenden Regens, was aber alles aussortiert wurde. In Summe ein reifes Jahr mit einer extrem langen Vegetationsperiode. Der Merlot-Anteil ist deswegen so hoch, weil es bei dieser Sorte speziell hier kaum Probleme gab. Ab April haben sie hier schon Kupfer gespritzt, über 31 Spritzgänge im Frühjahr. Insgesamt wurden fünf Kilo Kupfer pro Hektar über das Jahr ausgebracht. Man hat hier das Risiko genommen, spät zu ernten, los ging es erst am 26. September. Die Cabernet – das Herzstück bei Pontet Canet rund um das Gutshaus – wurde zwischen dem 7. Und dem 11. Oktober gelesen. Ziel: Total reifes Lesegut - und das wurde erreicht. Der Wein ist schwarz, die Nase typisch Pontet Canet. Extrem dichte, reife Pflaume, Zwetschge, schwarze Kirsche, süßes Cassis und süße Maulbeere. Moschus, auch leichte Exotik mit Orangenzesten. Extrem hoher Charmefaktor! Das ist butterweich, drückend und hochintensiv in der Aromatik. Die Zunge spürt sofort die hohe Mineralität des Jahrgangs. Butterweiche, seidige, aber durchaus opulente Tannine mit einem hohen Charmefaktor kommen zusammen, mit enormer Frische. Hohe, aber nicht spitze Säure und viel Salz. Der Wein ist so sehr Pontet Canet wie Pontet Canet nur sein kann. Ein sehr einzigartiger Charakter am linken Ufer. Pontet Canet fischt man immer raus in einer Verkostung. Der Wein ist vibrierend, opulent, seidig und extrem charmant. Eine Ode an die Freude! Kein ganz großer Wein zum Niederknien, aber ein extrem gelungener, opulenter, sehr schicker Wein mit ausreichend Fleisch, Dichte, Körper und hohem Tanninreichtum in seidigst-samtigster Ausprägung. Der Wein ist so anders als Pichon Lalande, den wir davor probiert haben. Der war dramatisch schlanker, mineralischer und salziger, etwas schärfer. Pontet Canet erinnert fast schon an 2023, an die Opulenz und den Charme des Jahrgangs. Aber nochmal: Zusammen mit dem niedrigen Alkohol und der Schlankheit des Jahrgangs ist das opulente Eleganz. Sehr schicker, wunderschöner Pontet Canet! *** Pontet Canet ist der biodynamische Vorzeigebetrieb im Bordeaux. Seit 2005 wahrscheinlich immer eins der zwei oder drei besten Châteaus überhaupt, häufig auch gerne mal die Nummer 1. Erreichte in den Jahren 2009 und 2010 jeweils 100 Parker-Punkte. Seit 1995 immer eine sichere Bank und seit 2000 Weltklasse. 2015 und 2016 der Durchbruch auf 1er Cru Niveau zusammen mit Pichon Comtesse. Wenn hier kein grandioser Wein entsteht, kann man den Jahrgang abhaken. Der Name des neuen technischen Direktors und Chefönologen ist Mathieu Bessonnet. Vorher war er bei Chapoutier technischer Direktor und verantwortlich für alle Weinberge. Gebürtig kommt er aber aus der Aquitaine und ist deshalb zurückgekehrt nach Bordeaux. Die Reben sind im Durchschnitt 60 Jahre alt. Hier wird kein Gras kurz geschnitten, was zu einem ausreichenden Konkurrenzverhalten zu den Reben führt. Die Fermentation geschieht in eingegrabenen Beton-Behältern – in Anlehnung an die Quevris aus Georgien, um auch die Temperaturen der Erde etwa als kühlenden Faktor zu nutzen. Der Ausbau findet danach in 50 Prozent neuen Barriques, zu 35 Prozent in Beton-Amphoren und zu 15 Prozent in einjährigen Barriques statt.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

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Weinwisser über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Weinwisser: Dicht verwobenes ungeheuer tiefgründiges Bouquet, zartes Veilchen- und Irisparfüm sowie Grafit. Im zweiten Ansatz kommen reife Waldhimbeere, heller Tabak und Granatapfel zum Vorschein. Am royalen Gaumen mit seidiger Textur, straff ausgerichtet, die cremig-reifen Tannine sind fein ummantelt, balancierte Rasse und perfekt trainierter Körper. Im konzentrierten, sehr langen Finale pure Harmonie, rote und blaue Beeren, Heidekraut, gepaart mit erhabener Adstringenz. Das ist der beste Pauillac und einer der fünf besten Weine dieses Jahrgangs.

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Decanter über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Decanter: Such an outstanding wine from Pontet this year. Ripe blackcurrant and dark chocolate, very expressive, open and scented on the nose. Concentrated, smooth and so satisfying on the palate, great texture and energy straight away - lifted but there’s power here, this isn't a weak wine at all. Wonderful finesse and texture with a long length. This is very complete and satisfying and really justifies the decisions made in the vineyard this year - late harvesting starting on October 4th when many were finishing. Juicy, fresh acidity combines with ripe tannins and lovely purity. Very accomplished - a great Bordeaux and Pauillac. 1% Cabernet Franc completes the blend. Ageing 50% new barrels, 15% one year old barrels, 35% concrete amphoras.
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Markus Del Monego über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Rich nose with opulent character, ripe blackcurrants, blackberry jam, sweet plums, hints of dark chocolate, elegant toasting, balmy spices and hints of liquorice. On the palate well structured with firm yet ripe tannins, quite full-bodied with very good length, well balanced with good depth. A style and concentration different to the previous vintages. Tastingbook.com

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Suckling über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Suckling: A light but juicy wine that's fresh and fluid, with good depth of blue fruit and violets, a medium body and nicely reactive tannins. Crunchy, with a delicate mid-palate and firm, chalky tannins. Long, balanced and pristine finish. This will show early appeal. 52% cabernet sauvignon, 43% merlot, 4% petit verdot and 1% cabernet franc.

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Giuseppe Lauria über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Giuseppe Lauria: 52 % Cabernet Sauvignon, 43 % Merlot, 4 % Cabernet Franc, 1 % Petit Verdot, 13.0 Vol.-%. Ausbau in 50 % neuen Barriques, 35 % gebraucht, 15 % in der Amphore. Lese vom 26.09. bis 11.10.24. Die Merlot-Lese dauerte bis zum 03.10.24. Seit 2010 bio-, seit 2014 Demeter-zertifiert. Alfred Tesseron war sichtlich happy mit dem Jahrgang. Trotz der Biodynamie, die in manchen Jahren wegen Mehltau zu teilweise herben Mengeneinbußen führte, gab es 2024 nur sehr wenig Verluste – nur ein bisschen Verrieselung. Bezauberndes Bouquet, reife Blaubeerigkeit, süße Pflaumen, edles Cassis, Herzkirschen, Nougatpraline, Lakritze, feine Gewürze mit süßem Tabak, dazu verführerische Veilchen. Am charmanten Gaumen mit seidiger Textur, reifem Extrakt, großzügig in der Textur und Aromatik, gewisse Opulenz, aber mit perfekt balancierter Rasse. Die Tannine sitzen mit seidigem Charme fest am wohlgeformten Körper. Im konzentrierten Finale mit seidenfeinen, runden Gerbstoffen und herrlich saftigen, schwarzbeerigen Konturen, die im Rückaroma lange nachhallen. Ein hedonistischer Pontet-Canet. Fine Wine Guide

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Jeb Dunnuck über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Jeb Dunnuck: The 2024 Château Pontet-Canet is deep purple-hued and delivers beautiful aromas of black and blue fruits, violets, graphite, sweet tobacco, and damp earth. Based on 52% Cabernet Sauvignon and 43% Merlot, with the rest Petit Verdot and Cabernet Franc, it was harvested between September 26 and October 11 and is aging 14 to 16 months in 50% new barrels, 35% amphora, and 15% once-used wood. Medium-bodied and seamless on the palate, it has pure, polished tannins, integrated acidity, and outstanding length. The alcohol is 13.1% with a pH of 3.8.
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Lisa Perrotti Brown über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Lisa Perrotti Brown: Deep garnet-purple colored. Strolls confidently out of the glass with notes of ripe, juicy plums, wild blueberries, and red currants, leading to suggestions of lilac, cardamom, fertile loam, and crushed rocks. The medium-bodied palate is elegant and fresh with wonderfully plush tannins and seamless freshness, finishing long and fragrant.

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Parker über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Parker: The 2024 Pontet-Canet underlines the fact that daring to harvest late paid dividends in this challenging vintage, wafting from the glass with aromas of cassis, black raspberries and plums mingled with accents of rose petals, licorice and exotic spices. Medium to full-bodied, deep and integrated, with mid-palate density that's all too rare this year, it's layered, suave and seamless, concluding with a long, sapid finish. Picking began on September 26 and concluded on October 11, with the heart of the estate's old-vine Cabernet Sauvignon coming in between the seventh and the ninth, well after many châteaux had finished their harvest. Greater reactivity during the season means that Pontet-Canet's vineyards are gaining in vigor, while in the winery, a lighter touch with extraction, systematic climate control and a wholesale refinement of the estate's cooperage choices have brought new harmony and sensuality to this estate's wines. That has combined with a willingness to take risks with harvest dates to deliver what is clearly one of the wines of the vintage. The blend is roughly half Cabernet Sauvignon and Merlot, with the balance Petit Verdot and Cabernet Franc.

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Galloni über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Galloni: The 2024 Pontet-Canet is one of the most elegant wines I have tasted here in some time, as in a long time. Brisk acids and beams of tannin shape a mid-weight, classically built Pontet-Canet unlike any I have tasted. The 2024 is not an obvious wine, it does not have the opulence of most recent years, rather it is a wine that impresses with its energy, tension and class. Floral, spice and mineral notes stain the palate in this vibrant, beautifully sculpted Pontet-Canet. The 2024 is seriously impressive, but it is also less immediate than what was once the norm because of a shift towards a style that favors greater energy and vibrancy than in the recent past. The evolution here is going to be fascinating to follow in the coming years. Tasted three times.

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Gerstl über: Chateau Pontet Canet 5eme Cru
-- Gerstl: Der typische Pontet-Canet-Duft, ich meine ihn mittlerweile blind erkennen zu können. Das Terroir steht im Zentrum, da sind ganz deutlich steinige Noten zu erkennen, geht fast in Richtung Feuerstein, rote und schwarze Beeren wirken unterstützend, vereinen sich zu diesem einzigartig faszinierenden Duft. Am Gaumen begeistert der Wein mit seinen samtigen Tanninen, seinem köstlich süssen Extrakt, seiner wunderbar kühlen Stilistik. Das ist ein ganz grosser Pontet-Canet, vielleicht um Nuancen leichter als 2020 oder 2022, aber effektiv nur um Nuancen, in Sachen Feinheit und Komplexität steht er den grossen Jahrgängen in nichts nach. Die Gänsehaut auf meinem Rücken bestätigt die Grösse des Weines, da kann man nur staunend den Hut ziehen. Während ich diese Zeilen schreibe, bestaune ich die Länge des Nachhalls, das ist ganz grosses Kino. (mg)
Pontet Canet
Seit Château Pontet Canet von 1975 an im Besitz der Familie Tesseron ist, wurde das hervorragende Potenzial der über 100 Hektar großen Rebfläche bestens genutzt.
