Chateau Leoville Barton 2eme Cru 2022

Chateau Leoville Barton 2eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–100
100
2
Cabernet Sauvignon 83%, Merlot 11,5%, Cabernet Franc 5,5%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2034–2066
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–100/100
Revue du Vin de France: 97–99/100
Terre de Vins: 97–98/100
Quarin: 97/100
Falstaff: 97/100
Wine Cellar Insider: 96–98/100
VVWine: 96–98/100
Neal Martin: 96–98/100
Lisa Perrotti Brown: 96–98/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Leoville Barton 2eme Cru 2022

97–100
/100

Lobenberg: Léoville Barton besteht 2022 aus 83 Prozent Cabernet Sauvignon, 11,5 Prozent Merlot und 5,5 Prozent Cabernet Franc. Am Ende der ganzen Serie Saint-Juliens probiert und Barton hat erstaunlicherweise die feinste, die schickste Nase. Oder sagen wir: zumindest genauso fein und schick wie Beychevelle. Sehr komplex mit feiner Lakritze, feiner süßer Zwetschge, ein bisschen grüner Olive und dahinter etwas Wacholder. Auch süßer gelber Sanddorn und feine gelbe Mango. Rotfruchtigkeit kommt dazu mit Sauerkirsche, roter Kirsche und Zwetschge. Und unter ganz heller feiner Lakritze dann ein Schub von schwarzer Kirsche und etwas Blaubeere. Auch Orangenzesten und eine leichte Exotik. Ein tänzelnder Mund – sehr schick und komplex. Nicht ganz so burgundisch-abgehoben wie Beychevelle, etwas substanzreicher und sogar etwas exotischer, mit sehr viel gelber Frucht, mit Sanddorn und Mango, dazu weißer Pfeffer und Maracuja. Sehr pikant zwischen Kirsche, Brombeere und Holunder hin- und herpendelnd. Sehr vielschichtig und ganz klar einer der besten Weine aus Saint-Julien. 97-100/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

97–99
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Revue du Vin de France: This is the most silky and gentle of the three Leovilles and it impresses with its classically refined constitution. All seems very harmonious and poised and the finish has a perfectly aristocratic touch. 97-99/100

97–98
/100

Terre de Vins über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Terre de Vins: Ein Topping aus schwarzen Johannisbeeren, Veilchen und Brombeerkompott, ein schönes Gleichgewicht zwischen fruchtig und blumig: was für eine Nase! Der Mund steht dem in nichts nach: saftig und elegant, mit einer schmackhaften, intensiven und sensiblen Materie, die von einer sehr schönen Tanninstruktur umrahmt wird, ohne ihre speichelleckende Frische zu verlieren. Der ultradominante Cabernet Sauvignon (83 %) setzt seine Gesetze in einem echten Saint-Julien-Ausdruck durch. Es ist ein dreidimensionaler Wein, der gleichzeitig ausladend, köstlich, tiefgründig, lang und umhüllend ist und der geboren wurde, um zu dauern. Wieder ein Meisterstück. 97-98/100

97
/100

Quarin über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Quarin: Dunkle, purpurrote und schwarze Farbe. Intensive, feine, fruchtige, subtile, tiefe und edle Nase. Wird beim Schwenken des Glases komplex. Nuancen von schwarzen Früchten, Vanille und Birne. Ultra schmelzend am Anfang des Gaumens, sehr sorgfältig in der Entwicklung, mit Klasse in der Berührung, steigt der Wein im Finale, subtil und schmackhaft. Er endet sehr lang, tief und komplex. Er hat den Hintergrund und die Gründlichkeit der Ausführung für sich. Hervorragend! Zusammenstellung: 83 % Cabernet Sauvignon, 11,5 % Merlot, 5,5 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 14°1. 97/100

97
/100

Falstaff über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart schokoladig unterlegte dunkle Waldbeeren, reife Zwetschken, Brombeeren und Lakritze. Komplex, kühler, mineralischer Körper, integrierte tragende Tannine, Kirschen im Abgang, bleibt sehr lange haften, zeigt sicheres Entwicklungspotenzial, salziger Nachhall tolle Zukunft. 97/100

96–98
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Wine Cellar Insider: With waves of sweet, perfectly ripe, luscious blackberries, you also find cassis, black cherries, creamy tannins, cigar box, lead pencil, and spice. The wine is deep in color with intensity, layers of fruit, and a finish that takes hold of your palate, and doesn't want to let go, leaving you with fruit that builds and resonates. The wine is a blend of 83% Cabernet Sauvignon, 11.5% Merlot and 5.5% Cabernet Franc, 14.1% ABV. The harvest took place September 8 - September 23. The yields were 30 hectoliters per hectare. Drink from 2028-2060. 96-98/100

96–98
/100

VVWine über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- VVWine: Nobel, tiefgründig, verspielt, dunkle Frucht, deutliche Mineralik, herrliche Veilchennote, dazu Kräuter und Gewürze, mit mehr Luft auch rotfruchtige Aromen, ein faszinierender Duft. Im Gaumen mit Rasse und Frische, was für eine Präzizsion, seidenweiches, top verpacktes Tannin, dieses macht sich erst ganz hinten Bemerkbar, der Wein hat Biss und zeigt viel Eleganz, hallt im Abgang minutenlang nach, eine Grazie. 2035 bis 2060 96-98/100

96–98
/100

Neal Martin über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Neal Martin: The 2022 Léoville Barton was picked between 8 and 23 September at 30hL/ha and matured in 60% new oak. This represents the first vintage that has been vinified using gravity and cuvons (basically vats on wheels!) in their newly-built winery. The nose makes an instant impact with intense black cherry, bilberry and violet aromas. A nuanced estuarine/oyster shell scent emerges with time in the glass. The palate is medium-bodied with finely-chiseled tannins, fabulous precision, a killer line of acidity and more mineralité on the finish, that it knows what to do with. This is a precision-tooled Léoville Barton with the sharpness of a samurai sword. The 2022 marks the start of a new and glorious chapter for the Saint-Julien estate, which passes in the slipstream of the 22019 and 2022. It constitutes the finest Léoville Barton that I have tasted out of barrel. Tasted three times. 96-98/100

96–98
/100

Lisa Perrotti Brown über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Lisa Perrotti Brown: The 2022 Leoville Barton is deep garnet-purple in color. It jumps from the glass with notes of crème de cassis, plum preserves, and blueberry compote, followed by hints of Indian spices, mossy tree bark, and crushed rocks. The medium to full-bodied palate is rich and decadent, with firm, yet velvety, tannins and seamless freshness, finishing long and spicy. 96-98/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Gerstl: Da ist Tiefgang ohne Ende, die Konzentration ist enorm, ebenso die aromatische Vielfalt, das ist ein fast übersinnliches Parfüm. Es ist ein himmlisches Vergnügen, sich die Nase davon verwöhnen zu lassen. Kraft und Feinheit schwingen im totalen Gleichgewicht, immense Komplexität. Auch wenn der Wein vergleichsweise zurückhaltend auftritt, vermag er restlos zu begeistern. Im Vergleich mit anderen zeigt er sich wesentlich weniger offen, da ist sogar eine noble Strenge mit im Spiel, gerade das verleiht zusätzliche Spannung. Der Wein fordert heraus, da ist Spannung drin, das ist eine Spielart, die ich bisher im 2022 kaum beobachtet habe, vielleicht in etwas abgeschwächter Form bei Rauzan-Ségla. Der Léoville Barton wird etwas Zeit brauchen, um sein riesiges Potenzial voll zu entfalten. 20/20

Parker über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Parker: One of the stars of the Médoc and a wine likely to equal or surpass its 2019 and 2016 counterparts, the 2022 Léoville Barton unwinds in the glass with deep aromas of cassis, pencil shavings, spices and tobacco leaf, followed by a medium to full-bodied, deep and layered palate that's vibrant, pure and seamless, with beautifully classy tannins and a long, penetrating finish. The 2022 is a blend of 83% Cabernet Sauvignon, 11.5% Merlot and 5.5% Cabernet Franc; and it's the first vintage produced in the estate's new winery, which more than doubled the number of vats, permitting sub-plot by sub-plot harvesting and vinification, along with a number of other technical improvements which translate into enhanced purity and precision. 96-97+/100

Weinwisser über: Chateau Leoville Barton 2eme Cru

-- Weinwisser: Verführerisches, vielschichtiges Bouquet, reife Heidelbeere, dunkle Kirsche, edle Cassiswürze und satter Veilchenstrauß. Am komplexen, samtigen Gaumen mit herrlich reifem Extrakt, perfekt balancierter Rasse und engmaschigem Körper. Im konzentrierten, geradlinigen Finale katapultiert sich der St. Julien nach vorne, eine volle Ladung blauer Beeren, heller Tabak, Estragon und erhabene Adstringenz. Gehört (wie immer) zu den besten Weinen in St. Julien und in die Top-15-Liste. 96-97/100

Mein Winzer

Leoville Barton

Léoville Barton ist eines der bekanntesten und besten Weingüter des Bordeaux und gehört zweifellos zu den besten Produzenten des linken Ufers. Das Château wurde bereits 1758 erbaut und gehört seitdem zur Elite des Bordeaux.

Chateau Leoville Barton 2eme Cru 2022