Chateau Langoa Barton 3eme Cru 2022

Chateau Langoa Barton 3eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

96–97+
100
2
Cabernet Sauvignon 56,5%, Merlot 41%, Cabernet Franc 2,5%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97+/100
Suckling: 96–97/100
Terre de Vins: 95–96/100
Weinwisser: 95–96/100
Decanter: 95/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Langoa Barton 3eme Cru 2022

96–97+
/100

Lobenberg: 56,5 Prozent Cabernet Sauvignon, 41 Prozent Merlot und 2,5 Prozent Cabernet Franc. Nach dem Powerteil von Lagrange ist das fast eine Wohltat. Die Frucht ist weniger massiv, es kommt auch rote Frucht dazu. Zwetsche, rote Kirsche und Sauerkirsche, dazu helle Lakritze und helle Blüten. Fein, duftig und verspielt. Ein komplexer Mund, auch hier rote und schwarze Frucht. Keine Dominanz irgendeiner Seite, aber spielerisch und tänzelnd, zwischen Rot und Schwarz changierend. Das Ganze ist sehr aromatisch, sehr geschmackvoll und hedonistisch. Einfach nur lecker! Und längst nicht so monolithisch, wie Langoa Barton sein kann, sondern durchaus multikomplex und fein, mit sehr polierten Tanninen. Ausgesprochen schicker Wein und vielleicht der beste Langoa, den ich je probiert habe. 96-97+/100 *** Dieses zweite Weingut der Familie Barton, neben Léoville Barton, ist immer die etwas einfachere, rundere und üppigere Version. Aber in großen Jahren durchaus zu Höhenfügen fähig und häufig charmanter, vordergründiger und leckerer als sein großer Bruder.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96–97
/100

Suckling über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Suckling: Deep fruit, dark spices and graphite with wide yet polished, linear tannins. Full-bodied and intense with depth and structure. Long and chalky at the end. Big wine. 96-97/100

95–96
/100

Terre de Vins über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Terre de Vins: Menthol und Lakritzstange, frische Bigarreau. Das Fleisch wird von einer schönen Säurekante signiert, die den Wein streckt, eine klare Fruchtigkeit, die von dunkler Schokolade begleitet wird und sich auf einem Teppich aus fein ziselierten Tanninen entfaltet. Ein Wein, der nicht schauspielert und keine Mechanismen aufbaut, sondern aufrichtig ist und sich gut lagern lässt. 95-96/100

95–96
/100

Weinwisser über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Weinwisser: 56.5 % Cabernet Sauvignon, 41 % Merlot, 2.5 % Cabernet Franc, 14.2 Vol.-%, 30 hl/ha. Betörendes Bouquet, frische Heidelbeere, ein Strauß Veilchen, Milchschokonoten und dunkles Graphit. Am vielschichtigen Gaumen mit cremiger Textur, gut stützender Rasse, engmaschigem Tanningerüst und durchtrainiertem Körper. Im konzentrierten Finale ein Korb mit blauen Beeren, Estragon und feinkörniger Adstringenz. Hat mich schon lange nicht mehr so überzeugt und ist dieses Jahr nicht weit von seinem 'großen' Bruder entfernt. Best Buy! 95-96/100

95
/100

Decanter über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Decanter: Supple and lively, this has energy and intensity from the start. Clean and precise, well worked, cool and fresh with tannins that do well to give the frame and structure without overwhelming the fruit. Really nice this year, good movement and liveliness, rich fruit but juicy and fun. Doesn't take itself too seriously and I really like it!! Harvest 8-23 September. Yield of 30hl/ha. Ageing in French oak, 60% new. 95/100

Parker über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Parker: The first vintage produced in the estate's new winery, which more than doubled the number of vats, permitting sub-plot by sub-plot vinification, the brilliant 2022 Langoa Barton offers up aromas of dark berries, cassis, violets and cigar wrapper, followed by a medium to full-bodied, deep and fleshy palate endowed with terrific depth and tension. Polished and penetrating, it should match or even surpass the 2019 and 2016 vintages, and it is sure to be one of the more intelligent purchases of the en primeur campaign. 93-95+/100

VVWine über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- VVWine: Intensive, reiffruchtige Nase, das riecht wie beim Brombeer-Marmelade-Kochen, dazu kommen subtile Röstnoten, Cassis sowie ein mineralischer Unterton. Der Gaumen ist gradlinig, frisch, knackige Frucht, top Tanninqualität, wie immer mit viel Charme und mit eindrücklicher Länge ist das ein ausgezeichneter Langoa, der das Warten auf seinen 'grossen Bruder' deutlich angenehmer gestalten dürfte. 2028-2050 94-96/100

Falstaff über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Brombeerfrucht, etwas Lakritze, reife schwarze Kirschen, einladendes Bukett. Straff, energisch, reife Herzkirschen, gute Frische, feine Kräuterwürze, salzig-zitroniger Touch im Abgang, ein lebendiger Speisenbegleiter. 94/100

Gerstl über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Gerstl: In der gleichen Liga wie der herrliche Lagrange spielt der Langoa-Barton. Herrlich reifer Fruchtschwall mit viel schwarzer Kirsche, Brombeere, Zwetschge, Lakritze, Johannisbeere und Sauerkirsche. Der Wein wirkt sehr frisch und verspielt, dahinter steckt aber viel Tiefgang. Sehr harmonischer Auftakt, bei dem sofort die seidigen Tannine zur Geltung kommen. Ein mundfüllendes Aromenspiel, das von einer saftig frischen Säure optimal unterstützt und ergänzt wird, was eine delikate Balance ergibt. Herrlich würziges und langanhaltendes Finale. Potenzial als 19-Punkte-Kandidat. 18+/20

Jeb Dunnuck über: Chateau Langoa Barton 3eme Cru

-- Jeb Dunnuck: The Grand Vin 2022 Château Langoa Barton checks in as 56.5% Cabernet Sauvignon, 41% Merlot, and the rest Cabernet Franc that was raised in 60% new barrels. Medium-bodied and vibrant, with a fresher, elegant, yet still textured profile, it has pure black and blue fruits, some lead pencil, tobacco, and earthy nuances, fine tannins, and a great finish. This 2022 is all about finesse and elegance. Tasted twice with consistent notes. 93-95/100

Mein Winzer

Langoa Barton

Das elegante Château Langoa Barton ist das zweite Château der Familie Barton (Leoville Barton). Auch Langoa Barton ist inzwischen in der Oberliga Saint-Juliens angekommen. Schwarze Weine mit immensem Volumen und qualitativ wie stilistisch dem Leoville Barton verblüffend ähnlich. Eine wirkliche...

Chateau Langoa Barton 3eme Cru 2022