Lobenberg: Die gut 20 Hektar sind im Besitz der Familie Dillon. 53.5% Merlot, 3.6% Cab. Franc und 42,9% Cab. Sauvignon. Auf diesen Wein war ich nach der Verkostung des hervorragenden Zweitweines sehr gespannt. Und es ist wirklich eine Freude, wie sehr die Tendenz und die Richtung bei beiden übereinstimmt. Wie immer ist La Mission deutlich feiner in der Nase als Haut Brion, sowohl beim Zweit- als auch beim Erstwein. Eine richtig feine Mineralität, helle Lakritze, helle Milchschokolade, Haselnüsse, ganz feinster Veilchenduft auch, ein bisschen Jasmin, Rosenblätter. Nichts ist süß, nichts ist zu fett, auch die Lakritze bleibt hell und fein. Dazu eine schöne Zwetschgen-Pflaumen-Aromatik, in der Würze bis zur Backpflaume reichend und üppige, ganz süße rote und schwarze Kirschen, aber nichts ist wuchtig. Der Wein riecht im Grunde wie ein 10 Jahre gereifter, harmonischer Wein, eine große Freude in dieser samtigen Eleganz. Auch im Mund eine rassige Schönheit, aber vor allen Dingen wie eine reife Schönheit, der Wein trinkt sich nicht wie eine Fassprobe, sondern wie ein perfekt gereifter großer Wein. Diese pflaumig-süße Kirschfrucht, rot, üppig und total geschmeidig. Die Tannine sind schon kaum noch zu spüren, wie gesagt ein bisschen wie ein reifer Wein, weil die Tannine so butterweich und samtig-seidig sind. Die Frische kommt aus dieser Reife der Trauben. Ein ziemlich perfekter Traumwein, wie ein 20 Jahre gereifter Premier Cru. Aber all das hat dieser Wein noch vor sich, denn er wird ein langes Leben haben. In dieser Feinheit, in dieser Aromatik, in dieser Größe gehört dieser Mission Haut Brion zu den besten Weinen von Bordeaux. 100/100