Lobenberg: Der Wein ist dunkel-rubinrot mit schwarzen Reflexen. Die Nase wird von harmonischer, süßer, roter Kirsche dominiert, Amarenakirsche, rote Cocktailkirsche, Schwarzkirsche, dann kommt aber die würzige, mehr als rassige, rote Johannisbeere der Cabernet Franc, dann süße Maulbeere mit frischer Zwetschge, Milchkaffee und Schokolade mit einem Hauch Orange und dominikanischem Tabak. Im Mund sehr feiner und überaus charmanter Druck, dann erst kommt die Tiefe und der sehr voluminöse Druck, rassiges, sehr geschliffenes, voluminöses und butterweiches Finesse-Tannin, feine lebendige Säure, jetzt Brombeere, schwarze und rote Kirschen, viel Creme de Cassis, dabei immer auf der Finesseseite bleibend. Der Wein vibriert und tänzelt in einem wunderschönen Spannungsbogen durch den Mund. Die Nachbarschaft zu Cheval ist nicht zu verleugnen, die rassige und würzige Cabernet Franc zeigt sich so wunderschön fein und in diesem Stadium fast überwürzig (wie bei Cheval!), sie bringt die tolle Balance und wird nach 10 Jahren das rassige und satte Volumen mit viel Körper ergeben. Kein Riese wie Cheval, aber dennoch grandios und spektakulär, im Charakter Cheval so ungeheuer ähnlich. Wenn hier der Preis stimmt, ist das nicht nur Extraklasse, sondern auch ein Superschnäppchen. 95-96/100