Lobenberg: Das biodynamische Vorzeigeweingut von Alain Moueix. 17,5 Hektar mit kleinsten Erträgen. 80% Merlot, 20% Cabernet Franc. Im Jahr 2014 gingen nur 50% der kleinen Ernte in den Erstwein, um per Selektion einfach nur die konzentriertesten Beeren zu haben. Denn wie sattsam bekannt ist, leidet 2014, speziell am rechten Ufer, ein wenig an Dichte und Konzentration und Süße durch den zu kühlen August. Ende September war alles geerntet, da zum Glück die Biodynamie die Trauben deutlich früher reifen lässt. Die Nase des 2014er Fonroque ähnelt in verblüffender Art und Weise dem dichten, üppig-fruchtigen 2012. Satte Schwarzkirsche, dazu Herzkirsche, Röstaromatik, sogar ein wenig dichte Zwetschge, Cassis und rote Johannisbeere von der Cabernet Franc. Der Mund rührt in seiner extremen Aromatik fast zu Tränen. So hohe Dichte, Cabernet Franc Konzentration, Walderdbeere, Waldhimbeere, rote Johannisbeere. Das Ganze begleitet von Sauerkirsche, erst dann kommen wieder schwarzfruchtige Aromen, vornehmlich schwarze Kirsche, und auch ein wenig Cassis. Begleitet wird dies von salziger Kalksteinmineralik. Im Mund des Chateau Fonroque dann auch etwas Mango und durchaus gelbe Fruchtaromen, dazu auch ein Touch Grapefruit. Der Wein hat eine erstaunliche Spannung, ist komplex. Die Tannine sind seidig-geschliffen, die Säure sehr präsent. Der Wein ist frisch und in seiner Art durchaus sehr aufregend, sehr pikant. Dieses biodynamische Vorzeigeweingut ist seit Jahren immer unter den Tops, und das bestätigt sich auch 2014 wieder. Toller Erfolg. Das Interessanteste ist der große Spannungsbogen und die Dynamik dieses Weines. 93-94+/100