Lobenberg: Die Nase ist verblüffend. Süße Lakritze mit süßer Schlehe. Ein hochintensives Spiel von Süße und Säure. Fast schwarze Waldhimbeere darunter. Etwas wie ein hochreifer Cabernet Franc in der Nase. Leichte Erdbeere kommt dahinter und Garrigue-Würze, aber alles bleibt süß. Süße Schwarzkirsche und ein bisschen Amarena. Der Wein ist überhaupt nicht fett, es ist unendlich fein in der Nase. Aber hocharomatisch, süß, dicht und reich. Diese charmante Frucht treibt einem die Freudentränen in die Augen. Was für eine geniale Komposition! Im Mund süße Schwarzkirsche mit etwas Holzkohle. Mit Süßholz unterlegte, konzentrierte, fast schwärzliche Himbeere. Wunderbare Säure und Frische, eine Säure aus roter Johannisbeere, aber eher noch aus süßlicher Cassis. Das Phänomenale an diesem Wein ist das Spiel aus Süße und Säure. Der Oszillograph ist enorm und gleichzeitig hat er diesen unendlichen Charme aus der hohen Reife des Jahrgangs. Hochreif, hohe Säure und gleichzeitig schlank und filigran bleibend. So brutal intensiv im Mund! Konzentrierte Feinheit… Nichts Schweres, sondern einfach nur mit einem genialen Charmefaktor für Minuten stehend – mit einem salzigen Touch der Granitböden. Ein Leckerli der allerhöchsten Güte! 97/100 *** As Caborcas besteht aus 85 Prozent Mencía, zehn Prozent Merenzao und fünf Prozent Sousón. Die Reben sind zwischen 80 und 100 Jahre alt. Der Weinberg ist in Nordwestexposition angelegt. Ein uralter Plot, den Telmo und Pablo vor fast 20 Jahren gefunden haben. Zu 95 Prozent werden die Trauben im Weingut entrappt. Die Rappen werden hier nicht ganz so reif wie im gegenüberliegenden Weinberg Falcoeira, in dem die Reben in Südexposition stehen. Die Maische wird dann im offenen 3000-Liter Holzbottich spontan vergoren. Keine Temperatursteuerung – zwischen 28 und 32 Grad werden erreicht. Danach wandert der Wein in Holzfuder mit Fassungsvermögen zwischen 1200 und 1500 Litern. Dort findet auch der Malo statt. Das Ganze bleibt 12 Monate im Fass auf der Feinhefe.