El Escolladero 2022

Artuke: El Escolladero 2022

BIO

Zum Winzer

97
100
2
Tempranillo 85%, Graciano 15%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2042
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 97/100
Suckling: 97/100
Penin: 96/100
Tim Atkin: 96/100
Parker: 95/100
6
Spanien, Rioja, Abalos
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
El Escolladero 2022

97
/100

Lobenberg: Von einem 1950 angelegten Weinberg in Abalos, hier stehen 85% Tempranillo und der Rest ist Graciano. Toniger Kalkstein auf 660 Metern Höhe. El Escolladero zeigt, warum vor allem in den Hochlagen der Rioja Alavesa die Zukunft dieser prestigeträchtigen Region liegt. Die kühlen Nächte hier oben lassen eine einzigartige Frische, eine Reintönigkeit der Frucht und wunderbar floral-verspielte Aromatik entstehen. Blaue Waldbeeren, Wildkirsche, Holunder, Minze und Thymian, strahlend, glockenklar und geschliffen. Eine Duftwolke, ein Parfüm! Der Mund ist so filigran gezeichnet, so fein und leichtfüssig, dabei hocharomatisch, intensiv, salzig, pikant, aber ebenso voller Fruchtreife, Energie und Charme. Hier gibt es nichts Hartes, nichts Eckiges, alles spielt und tanzt. Blaue Blüten zur blauen Frucht im langen, nachhaltigen, ultrafeinen Nachhall, der allerfeinste Lakritze und Holunder bei völliger Schwerelosigkeit zeigt. Ausgesprochen fein und doch so intensiv und kraftvoll. Nicht enden wollend. 97/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

97
/100

Suckling über: El Escolladero

-- Suckling: A truly beautiful, fruit-conscious wine that’s really profound, pure and complex. Nothing really stand out on the nose. It shows a wealth of black cherries, herbs, violets, ink and peppery spices. The fruit tannins are abundant and tight but polished. Really juicy, tense and long. Tempranillo and around 25% graciano. From a one-hectare plot planted in 1950 at 650 meters in Abalos. Already drinkable, but much better in the next five or six years.

96
/100

Penin über: El Escolladero

-- Penin: Kirschrot. Ausdrucksvolle und mineralische Aromen. Rote Früchte und reifes Obst. Im Mund elegant, voll, lang, nachhaltig und saftig.

96
/100

Tim Atkin über: El Escolladero

-- Tim Atkin: El Escolladero is a cuvée of Tempranillo and 15% Graciano from vines at 640 metres in cool climate Ábalos. Aged in larger foudres to soften its tannic structure, it has density and grip, damson, cranberry and black cherry fruit, muscular tannins, a hint of good reduction and plenty of texture and concentration. Always one of the more shuttered Artuke reds. 2027-40

95
/100

Parker über: El Escolladero

-- Parker: El Escolladero is a vineyard planted in 1950 in the village of Ábalos at 660 meters in altitude. As with most reds, I tasted two vintages of it, 2021 and 2022. 2022 was a very warm and dry year, and the 2022 El Escolladero is slightly higher in alcohol than the 2021 at 14.1%, but the sensation is of higher ripeness. It's a little more rustic, with darker fruit and some hints of licorice and crushed stones. The palate is full-bodied, with abundant tannins, powerful but elegant. 2,000 bottles were filled in December 2022. 95/100

Mein Winzer

Artuke

Artuke ist ein äußerst spannendes Weingut in Banos de Ebro auf der Hochebene der Rioja Alavesa. Denn obwohl es auf einer langjährigen Familiengeschichte basiert, erfinden die beiden heutigen Betriebsleiter Arturo und Kike das Weingut seit einigen Jahren komplett neu.

El Escolladero 2022