Lobenberg: 2021 war in Südtirol ein eher kühles und völlig zu Recht hochgelobtes, spannungsgeladenes Weißwein-Jahr. Lageders ikonischer Löwengang Chardonnay wird aus den Trauben der besten sieben Parzellen des Weinguts, die auf Dolomitgestein stehen, gemacht. Die Reben sind bis 80 Jahre alt und zum Teil in der traditionellen südtiroler Pergola Erziehungsform (also über Kopf) und im Guyot System erzogen. Der Rest steht in Drahtrahmen Erziehung. Seit 2015 wird tendieren die Lageders mehr und mehr dazu an Stelle vom Ausbau zu 100 Prozent im Barrique, auch große Holzfässer zu verwenden – inzwischen sind es circa 30 Prozent. Der Löwengang bleibt über 11 Monate auf der Feinhefe im Holz. Die Biodynamie, die tief mit der Philosophie des Weinguts verankert ist, hat hier nochmal einen Qualitätsschub gegeben. Die 37. Ernte des Löwengang Chardonnays fand zwischen dem 19. August und dem 8. September statt. Mittleres, leuchtendes Goldgelb. Sehr dichte, intensive cremige Nase, mit Vanille, Zimt, warmen braunen Gewürzen und nur einem Hauch verführerischer Tonkabohne auf satten gelben Aromen von Aprikosen, Marillen und reifen, beinahe süßen roten Äpfeln. Dabei ist der Wein schon beim Reinriechen mineralisch dicht und intensiv. Der Löwengang Chardonnay hat durch dieses Spiel aus Frucht und Würze immer etwas enorm Verführerisches und Lockendes. Weißer Pfirsich, Birnen-Frangipane-Tarte, gemahlene weiße Mandeln und schwebende Mandelblüten. Am Gaumen kommt die ausgesprochene Eleganz des Jahrgangs voll zum Tragen – die super Präzision gleitet wie ein Laserstrahl komplett durch alle Reichhaltigkeit. Dieser Löwengang ist schon ein ganz besonderes Leckerli. Üppig, ohne schwer zu sein, in perfekter Balance und Harmonie. Zitronengras, grüne Aprikose, Quitte, Orangenschale, Mandeln und eine herrlich animierende Salzigkeit. Alles ist sehr geschliffen und strahlend fein. Frischer Biss mit salziger Mineralität. Der Wein hat enorm viel Kraft und dazu eine perfekt abgestimmte Harmonie und Würzigkeit. Idealerweise braucht der Wein noch ein extra Jahr im Keller und fängt ab 2026 so richtig an zu singen. Absolut grandios!