Lobenberg: Manzoni Bianco ist eine überwiegend in Norditalien vorkommende Rebsorte, die allerdings, als Kreuzung von Riesling und Weißburgunder, deutsche Wurzeln hat. Gezüchtet wurde sie aber in Italien. Die Idee, den cremigen Charme des Weißburgunders mit der hohen Pikanz und Frische des Rieslings zu verbinden, ergibt in der Theorie sehr viel Sinn. Und die schönen Exemplare von Lageder oder auch Foradori bestätigen das. Der Wein stammt natürlich wie immer bei Lageder aus Demeter-Anbau. Es sind jüngere bis ungefähr 15 Jahre alte Reben, der erste Jahrgang des Weins war 2014. Es gibt zwei Lagen, eine in den Leiten im Südtiroler Unterland auf Kalkstein und eine auf 900 Höhenmetern im Eisacktal auf Quarz-Phyllit. Durch das unterschiedliche Klima und die Böden wird über einen Zeitraum von ungefähr vier Wochen von Ende August in den Tallagen bis Ende September in den Höhenlagen gelesen. Ein kleiner Teil der Trauben aus dem Unterland wird mit Schalenkontakt vergoren. Der Ausbau erfolgt dann zu 100 Prozent im großen Holzfass. Mittleres leuchtendes Goldgelb mit etwas Silber. Intensive, eher helle, fruchtige Nase von Birnen, Litschi, weißem Pfirsich, Jasmin- und Lindenblüte, Thymian, Rosmarin. Auch erdig-nussige Anklänge und viel Würze wie Nelken und Zimt tauchen im Glas auf. Die aromatische Komponente erinnert beinahe an eine zarte Form eines Gewürztraminers. Im Mund ist der Wein weich-texturiert, anschmiegsam, aber durch die fein gezeichnete Säure zugleich frisch und noch fruchtiger. Dieser erfrischende Eindruck wird von feiner Salzigkeit und herben, trink-animierenden Kräuternoten noch verstärkt. Ein Hauch Menthol im langen, geradlinigen Ausklang, der hohe Konzentration und eine wunderbare Balance hinterlässt. Ein sehr feiner, dicht gewobener Wein, der die Symbiose von Riesling und Weißburgunder wirklich eindrucksvoll darstellt.