Lobenberg: Manzoni Bianco ist eine überwiegend in Norditalien vorkommende Rebsorte, die allerdings, als Kreuzung von Riesling und Weißburgunder, deutsche Wurzeln hat. Gezüchtet wurde sie aber in Italien. Die Idee, den cremigen Charme des Weißburgunders mit der hohen Pikanz und Frische des Rieslings zu verbinden, ergibt in der Theorie sehr viel Sinn. Und die schönen Exemplare von Lageder oder auch Foradori bestätigen das. Der Wein stammt natürlich wie immer aus Demeter-Anbau. Es sind jüngere Reben, die auf über 300 Höhenmetern an den Ausläufern der Dolomiten stehen. Seit dem 2021er Jahrgang kommen auch Trauben aus 800 Höhenmetern im Eisacktal dazu, die extra Frische beitragen. Ein geringer Ertrag von 37 Hektolitern, Ende August – also sehr früh – gelesenen Trauben. Ausbau zum großen Teil im großem Holzfass und auch etwas Edelstahl. Intensive, reichhaltige, runde Nase von reifen Aprikosen, frisch gebackener Apfelkuchen, Birne, Litschi, weißem Pfirsich und Jasmin, auch Lindenblüte, Rosmarin, fast ätherischen Kräutern. Dieser Wein saugt mich geradezu ins Glas, das mit wollüstiger Intensität gefüllt ist. Leicht erdig-nussige Anklänge vom Schalenkontakt schwingen mit. Im Mund ein sehr reichhaltig-fruchtiger Antritt mit fein gezeichneter Säure, die eine milde Frische spendet. Der erfrischende Eindruck wird von feiner Salzigkeit und herb-animierenden Kräuternoten noch verstärkt. Menthol erfrischt hallt lange mit Kumquat und viel zitrischer Frische nach. Ein sehr feiner, dicht gewobener Wein und die traumhafte Kombination eines Rieslings mit Weißburgunder. Sehr, sehr schön.