Adega Algueira: Dolio 2021

Adega Algueira: Dolio 2021

Holzkiste

Zum Winzer

Mencia 66%, Brancellao 20%, Souson 6%, Alicante Bouschet 4%, Alvarinho 4%
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2049
Verpackt in: 6er OHK
saftig
strukturiert
Lobenberg: 97–98+/100
Suckling: 98/100
Parker: 95/100
Colin Hay: 95/100
Decanter: 95/100
Spanien, Galicien, Ribeira Sacra
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Dolio 2021

97–98+
/100

Lobenberg: Dieser von 60% Mencia und 20% Brancellao (Rest Alicante Bouchet, autochtone Rebsorten und etwas Alvarinho im gemischten alten Satz) bestimmte kleine Weinberg 'Dolio', wurde nun über Jahre von Fernando Algueira, auch mit Hilfe seiner Freunde Raul Perez, später dann Telmo Rodriguez und Pablo Eguzkiza im Ertrag und in der Weinbergsbearbeitung perfektioniert. Die nach dem spanischen Bürgerkrieg aufgegebenen uralten Reben warteten quasi auf den Prinz, um wach geküsst zu werden. 2019 war das erste ganz große Jahr für diese nordostwärts gerichteten Einzellage und so überredete ihn Telmo, diesen Weinberg mit Hilfe des Marketingriesen 'place Bordeaux' in die Welt zu transportieren. Obwohl es nur gut 6000 Flaschen von diesem winzigen Weingut mit 3,5 Hektar gibt, aber gerade deshalb ist das eine Form von Bekanntheit und Publicity, die Algueira niemals hätte erlangen können. Und Wert ist es dieser Ausnahmewein allemal. Ich Charakter ertaunlich ähnlich, ja fast baugleich mit dem im nah benachbarten Valdeorras am gleichen Fluss wachsenden O Diviso von Telmo Rodriguez. Vielleicht sogar noch etwas wilder hier, mehr Menia dennb Grenache-Stilistik. Die winzigen Erträge aus biologischer Weinbergsarbeit wurden nicht entrappt sondern im gemischten Satz gleichzeitig als Ganztraube mit Füßen im offenen Lagare angegquetsch und sodann in konischen Holztanks (Telmos und Pablos Lieblings-Gärtank) spontan vergoren. Nach sanfter Pressung (Fast nur free run) geschah der Ausbau im neuen und gebrauchten Barrique, mehrheitlich aber in einem 2000 Liter Holzfass. 2 ganze Jahre, dann nach natürlicher Tankklärung unfiltriert und ungeschönt auf die Flasche. Stein und Rappen, dann Himbeere, Cranberry, Feuerstein, Eisen, Orangenzesten, deutlicher Salbei, zerdrückte Beeren, Pfeffer, viel gegrillte Kräuter in der Nase. Seidige Tannine. Rauchig von den Rappen. Auch diese krautwürzige Frische und moderater Alkohol im gar nicht überreifen Wein kommt sicher vom Ganztraubeneinsatz. Das Holz ist wegen der tollen Frische und Würze nicht spürbar, geniale Balance. Saftig leckerer Trinkfluss, süße Himbeere, ein Hauch rote Johannisbeere, Schattenmorellen und feinste Walderdbeere im süßen, charmanten, intensiven Finale. Das ist großes Kino aus der Ribeira Sacra, ich bin froh, dass ich Telmos Ruf hier gefolgt bin, auch wenn der Dolio womöglich noch besser ist als sein eigener As Caborcas, Dolio ist auf der Höhe des O Diviso, toller Stoff!

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

98
/100

Suckling über: Dolio

-- Suckling: This shows a wonderfully complex nose of dried herbs and wild berries. The medium- to full-bodied palate is elegant and bright, with focused, precise tannins and incisive energy. There’s a sense of overall balance, with ethereal, nervy fruit that gives the wine both lift and depth. A blend of 45% mencia from Carballocobo, 25% souson, 15% brancellao, 7% merenzao, and a touch of caino. Drink or hold. - James Suckling

95
/100

Parker über: Dolio

-- Parker: The 2021 Dolio is the third vintage of a cuvée of 45% Mencía, 25% Sousón, 15% Brancellao, 7.5% Merenzao and 7.5% Caíño selected from two of their vineyards, Carballocobo and Cortezada, with each grape providing something and the blend of all is better than each separately. The full clusters were foot trodden and fermented in a tronconic oak vat, and part of the destemmed grapes was added and fermented together with indigenous yeasts and matured in 225-liter barrels and 2,000-liter foudres for 23 months. It has lower alcohol than previous years; in 2021, it's only 13% (a full 1% less than 2022), keeping a pH of 3.4 and 5.7 grams of acidity. I kept it in the glass for a long time, and the wine opened up beautifully. Their aim is to produce a long-lived wine. 6,665 bottles were filled in April 2025.

Verkostungsnotiz
95
/100

Colin Hay über: Dolio

-- Colin Hay: (Ribeira Sacro DO; a blend of Mencia, Brancellao, Merenzau, Caiño and Sousón, with no Garnacha Tintorera this year as in 2020; foot-trodden and 100 per cent whole bunch fermented in a single troncoconic oak vat with indigenous yeasts; matured in 225-liter barrels and 2,000-litre foudres for 24 months; 13% alcohol; tasted twice, first at the Joanne press tasting and then in Paris from a sample sent by the property). Like its sister wine Cornamús, this comes from two separate vineyards, both steeply-sloping and terraced at 200 and 600 metres. Smokey. Dark plump berry fruits. Wild plums, Mirabelle and goji berries. Wild garrigue herbs. The tannins are soft and delicate and that gives this a lovely quite sensuous velvety texture in the mouth. It simply glides over the palate. Very classy and elegant. Beautifully refined and very well managed.

95
/100

Decanter über: Dolio

-- Decanter: Sweet cherries with dried plums and incense and ash. Lovely clarity and focus on the palate, this has a lifted frame with savoury edged balsamic strawberries and wet stones. Clearly very mineral. Mouthwatering acidity gives the lift with so much salty salinity around. Sea breeze. A lovely effortless take, so easy to drink and like. Ends crisp with salty stones in the mouth. Perfectly balanced and interesting. 3.7-hectare vineyard. Owner and winemaker Fernando González Riveiro.

Jane Anson über: Dolio

-- Jane Anson: I look forward to tasting this every year, and it's another exceptional vintage for Dolio. Savoury, gently spiced, pomegranate, slate, sage, freshly cut herbs, orange peel, blood orange, jewel-like colour, vivid and full of energy. Juicy and unfussy, this is fragrant and perfect for sharing, with a ton of personality and character, you can easily imagine a direct line from the granite and schist soils, native yeast fermentation in 500l barrels with stems, vineyards ranging from 200-600m in altitude. Domaine Adega Algueira, winemaker Fernando Gonzalez Riverio. Touch of gunsmoke reduction, so give it a short carafe. Tasted twice, second time with food at home. - Jane Anson

Mein Winzer

Adega Algueira

Ein bahnbrechendes Projekt in der Ribeira Sacra. Hier am Fluss Sil (hier heißt er Xil = Silber), mit den wohl spektakulärsten Weinterrassen der Welt, gründeten Fernando Algueira, gelernter Bankier, und dessen Frau Ana 1980 Ihr Weingut. Sie starteten mit nur ein paar kleinen Weinbergen, einer kleinen...

Dolio 2021