Weinwisser über:
Sammlerbox: Keller-Kiste »Von Den Grossen Lagen«
-- Weinwisser: Riesling Frauenberg GG:Herrlich klares, helltöniges Zitrus- Gelbfruchtbouquet mit würzig-kräutriger Grundierung, das riecht schon etwas anders als die anderen Keller-GGs. Nicht ganz so verrucht und fordernd, eine schöne Abwechslung. Am Gaumen herrlich saftige, präzise, geschliffene, leicht salzige Frucht, fein gewoben, fast schmelzig, aber mit packender und mineralisch- würziger Art. 18/20Morstein GG:Knapp 75 Jahre alte Reben. Im alten Mosel-Holzfuder vergoren. Im Morstein steht das Brunnenhäuschen, was in so einem trockenen Jahr von Vorteil ist. Extrem feinsinniges und kühles, royales Bouquet, sehr klar und tiefgründig mit dieser geheimnisvollen gelbwürzigen und (kalk-)steinigen Kulisse. Konzentrierter und gleichzeitig extrem fein gesponnener Gaumen, der ganz zarte Schmelz tanzt förmlich auf der Zunge, fast introvertierte, unnahbare Art, dabei genial definiert und detailliert arrangiert mit einer superben Säure mit pikantem Nerv, die wie gemeisselt wirkt und diesem grossen Morstein eine schier royale Rasse und Länge verleiht. Genialer Spagat aus Kraft und Finesse! Muss reifen! 19+/20Kirchspiel GG:Wie oft ist das der Riesling in der GGKollektion von Keller, der in der Jugend am offensten ist und mit seinem unnachahmlichen, hellstrahlenden Duft von weissen Pfirsichen, Nektarinen, Minze, ätherischen Noten, weissem Pfeffer und kalksteiniger Mineralität zu grossen Schluckreflexen verführt. Am Gaumen ist er saftig und von klirrender Pikanz, durchzogen von mundwässernden Säureadern und der typischen kalkigen Mineralik. 18+/20Hubacker GG: Von der Keller-Kollektion ist dies für mich stets ein Wein, der sich gerne etwas im Hintergrund aufhält, aber in manchen Jahren hat er durchaus das Zeug, mit seiner leicht «verruchten » kalk- und gelbwürzigen Ader dem «stilleren» Morstein die Show zu stehlen. In diesem Jahr verströmt er eine aparte, an Chablis erinnernde Feuersteinmineralik, die sich mit den gelbwürzigen und kräutrig-tabakigen Noten zu einem komplexen Ganzen verbindet. Enorm kraftvoll, mineralisch und zupackend geht es am würzigen, rassigen und doch fülligen Gaumen weiter. Wieder enorm eigenständig mit sehr viel Bodenausdruck, nicht ganz so verrucht wie in manch anderem Jahr, aber dieser Kick vom Kalk ist immer da. 18,5/20AbtsE GG:Aus dieser 2,6 Hektar grossen Lage holt Klaus Peter Keller Jahr für Jahr expressive Rieslinge heraus, die den Kalkfelsen mit dem «höchsten Aktivkalkgehalt » zum Klingen bringen. Seit dem ersten Jahrgang verbindet sich hier Kraft und druckvolle Finesse. Zu gut erinnere ich mich, als ich das 2006er-Erstlingwerk mit Klaus Peter in seinem alten Probierkeller verkostet habe. Die war damals schon anders. Seitdem mag ich diese unbändige Energie, die die Abtserde ausstrahlt und ihre «kalkig » wirkende Mineralität mit der an Salzzitrone erinnernden Noten. Die 2019er Version ist noch ein bisschen stärker und prägnanter als die 2018er. Sehr komplex mit dieser wiedererkennbaren Liaison aus «pudriger» Kalksteinmineralik und Zitrusfrüchten-Kompott. Im Mund sehr ziseliert und mit viel Finesse, dabei druckvoll und vibrierend wie eh und je. Wow! 19/20G-Max:Was für ein geniales Bouquet mit dem typischen „G-Max-Parfum“: Nobel, hochkomplex und tiefgründig mit gelbwürziger Mineralik, die kalksteinmineralische Assoziationen weckt und auch ein Touch Kirchspiel-Aromatik mit der feinen Minznote und der hocharomatischen weissen Frucht ist drin. Am Gaumen enorm dicht und fest verwoben mit seidiger Textur und einer salzig-würzigen Ader, wirkt etwas kraftvoller als Morstein, aber genauso durch dekliniert bis in die letzte Faser. Trotz aller Kraft schwebende Leichtigkeit, enorm animierend, geradezu fesselnd mit feinsten Säureadern, ganz grosses Kino. Ganz sicher einer der besten Weine des Jahres mit grosser Zukunft. Bravo! 19,5/20Pettenthal Kabinett: Helles Gelbgrün mit eher grünlichen Reflexen. Für Keller ist die Farbe in diesem Jahr ein wichtiger Indikator, wieviel Licht die Trauben abgekommen haben. In einem heissen und trockenen Jahr kommt es zunehmend darauf an, wie man die Frische und damit den Spannungsbogen beibehält. Glasklares Bouquet mit grün-kräutriger Sponti-Würze, dahinter auch drückende Mineralik vom roten Hang, die an Schiefer und Gesteinsmehl erinnert, auch wenn dort die Böden aus roter Sanderde bestehen. Im Mund eng verwoben, wunderbar stringent und verspielt, ein Textbook-Kabinett, schlank, mineralisch, salzig, trinkanimierend. 18/20Hipping Kabinett:Expressives und doch feingliedriges Bouquet mit schiefrig-kräutrigen Noten, dass man sich fast an der Mosel wähnt. Am Gaumen merkt man aber schon, dass hier mehr Schmelz und Dichte ist. Auch im Mund extrem fein gewoben, tänzerische Fülle mit brillanter, kristalliner Säurestruktur, würzig-mineralischer Abgang mit kräutriger Frische. Hat eine Dimension mehr als Hipping. 18+/20
