Lobenberg: '10.000 Stöcke pro Hektar. Aber es gibt nur 2 Hektar insgesamt und daraus entstehen auch noch andere Weine. Also unter 5000 Flaschen des Spitzenweins. Je 48% Merlot und Cabernet Sauvignon und 4% Petit Verdot. Der Rebbestand ist ca. 30 Jahre alt, die Erzeugung erfolgt biodynamisch, ist aber nicht zertifiziert. Weit unter einem Kilo Ertrag pro Stock, in der Regel sogar nur 600 Gramm. Nur fünf kleine Trauben pro Stock werden stehen gelassen, diese werden dann ein paar Wochen vor der Lese sogar noch mal um ihre Spitze gekappt. Die Trauben wachsen sehr dicht am Stock und sehr tief unten, um möglichst kurze Versorgungswege zu haben. Die Trauben von Dominique Leander Chevalier, dem Besitzer, werden auf Grund der Biodynamik und des kleinen Ertrags deutlich eher reif. Hier wurden sowohl Merlot als auch Cabernet in voller Reife geerntet, sogar schon im September und somit vor dem großen Regen. Nach der Ernte wird vollständig entrappt, überwiegend per Hand. Es folgt eine weitere Auslese auf dem Sortiertisch. Die Beeren werden danach leicht angequetscht. Damit die Weine niemals gepumpt oder mechanisch bearbeitet werden müssen, wird nach der Handentrappung und dem Aussortierten das ganze Beerenmaterial in eine kleine Kiepe von Hand zu den offen stehenden 224 Liter-Barriques des Vorjahres überführt um in genau diesen fermentiert zu werden. Natürlich Spontanvergärung. Auf Les Queyroux wird nie gepumpt. Es wird nicht runtergedrückt oder überspült, die Spontanvergärung läuft über 10 bis 14 Tage. Das bei der Vergärung entstehende Gas schützt. Nach der Fermentation wird dann sofort vertikal extrem sanft abgepresst. Nach der Presse folgt zum Absetzen und zur Malo die kurzzeitige Überführung (geschüttet und nicht gepumpt) in gebrauchte Holzfuder. Der Wein selbst lässt das Holz überhaupt nicht spüren. Das liegt an der tollen Frucht und der hohen Säure, denn bekanntlich verarbeitet hohe Säure das Holz perfekt. Und hier ist im Ergebnis kein Holz spürbar. Diese extrem schonende Vinifikation führt zu extrem hohem, natürlichem Extrakt. Nach der malolaktischen Gärung im Holzfuder folgt die Verbringung in 100%ig neuen Barriques zum Ausbau. Verbleib auf der Feinhefe bis zur Füllung. Dominique Leander Chevalier lässt sich Fässer bauen mit 40 Sparren anstatt den üblichen 24. Durch die Erhöhung der Nähte gibt es eine erhöhte Oxidation. Gerade das was er möchte. Seine Weine haben so viel Säure, dass sie das problemlos durchstehen. Extrem feine und intensive Kirschnase. Reife, dunkle und braunrote Kirschen. Pflaume und Zwetschge. Ein wenig extrem dunkle Walderdbeere. Alles sehr reif. Ein wenig in der Nase wie ein Chateau Tertre Roteboeuf aus Saint Emillon, diese tolle Reife und tolle Harmonie. Auch der Mund zeigt wieder diese wunderschöne, reife Note nach Zwetschge, Pflaume und Kirschen. Feiner Sand, darunter etwas Hagebutte und Sanddorn. Schöne Süße und große Harmonie. Die Erinnerung noch mal an Chateau Tetre Roteboeuf, aber auch La Croix aus Pomerol wird noch so traditionell vinfiziert. Die Weine sind harmonisch und vom ersten Tag an trinkbar. Eine Delikatesse von der Fassprobe bis zum späteren Genuss! Der Nachhall kommt mit Kirsche in allem Schattierungen und mit leichter Salzspur. Sanft und harmonisch, extrem balanciert. Ein Wein aus einer anderen Zeit. Dieser Wein gehört zu meinem ''magischen Pentagramm'' der biodynamisch erzeugten Weine Bordeauxs. Allesamt genial und hochindividuell, eher noch unbekannt und kein mainstream, seit einigen Jahren auch zur absoluten Spitze gehörend: Clos Puy Arnaud, Clos Saint Julien, Fonroque, Fougas Maldoror Organic und Le Queyroux.' 93-95/100