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Im Portrait

Philip Togni Vineyard

Tognis Akzent zeugt noch immer von seiner alten Heimat. Er studierte nach der Schule Geologie in London um danach als Explorer für Shell in Peru, Kolumbien und Spanien zu arbeiten. Mit der Zeit erkannte er seine wahre Passion und studierte Önologie in Bordeaux beim der weltweit anerkannten Koryphäe Emile Peynaud. Danach arbeitete er für ein paar Jahre als Assistant Winemaker bei Chateau Lascombes in der AOC Margaux. Dort lernte er seine Frau Brigitta kennen, die für das Weingarten-Management zuständig war. Anfang der 50er Jahre zogen sie zusammen nach Kalifornien, das Dorado für junge Winemaker. Philip arbeitete auf verschiedenen Weingütern, bis er 1975 ein vier Hektar großes Anwesen mit Pre-Phylloxera Reben auf 700 Metern Höhe auf dem Spring Mountain im Napa Valley kaufte. Dort wurde seit den 1880er Jahren Weinbau betrieben, doch seit der Prohibition das Gelände lag über 50 Jahre brach. Hier oben, in der Abgeschiedenheit der Berge, begann Togni 1981 seine eigenen Weine zu machen, 1983 kam der erste Jahrgang auf den Markt. Man bestockte Anfang der 90er Jahre die Fläche neu mit dem damals traditionellen Margaux-Satz aus 82 % Cabernet Sauvignon, 15 % Merlot, 2 % Cabernet Franc und 1 % Petit Verdot. Zwei über 200 Jahre alte Sasso-Rebstöcke stehen heu-te noch inmitten der Reben und werden stillschweigend in der Top Cuvée versenkt. Die ersten Jahre gestalteten sich zäh, bis Anfang der 90er die Bewertungen von Robert Parker einen regelrechten Hype auslösten. Seitdem schreibt Togni Weingeschichte. Seine Weine hat er stets als Tafelwein ausgebaut, was es ihm gestatte, auf die Angabe der Alkoholwerte zu verzichten.

(...) pro Jahr nur 25.000 Flaschen eines der besten und elegantesten Cabernet-Blends erzeugt.

Seit 2012 ist Tognis Tochter Lisa für den Betrieb verantwortlich. Eine Entscheidung, die zunächst alles andere als in Stein gemeißelt war. Lisa arbeitete regulär im Marketing in San Francisco, bevor sie sich auf das Wein Business einließ und letztlich nach Bordeaux ging, um dort im Saint-Julien auf Chateau Leoville Barton zu arbeiten. Dort festigte sich ihre Entscheidung, den Betrieb der Eltern zu übernehmen. Und obwohl Togni mit über 90 Jahren und seine Frau Brigitta mit weit über 80 allen Grund hätten, sich zur Ruhe zu setzen, unterstützen sie ihre Tochter, wo sie nur können. »Mein Vater kann nicht Nichts tun, das ist unmöglich,« erklärt Lisa. Sie kommt grade aus dem Labor, wo ihr Philip Togni noch die letzten analytischen Messungen vor der Füllung des neun Jahrgangs vornimmt. Großartige Änderungen hat sie nicht vor, sondern möchte vielmehr das bewahren, was ihre Eltern gemeinsam aufgebaut haben. Die Vergärung erfolgt also weiterhin spontan bevor die Weine vornehmlich in französische Nadalie Fässer umgezogen werden, um dort die malolaktische Gärung zu durchlaufen. Dort lagern sie für 36 Monate in 40 % neuem Holz und der Rest in Zweitbelegung. Nach einem Jahr wird erstmals abgestochen und danach alle drei Monate wiederholt. Es bleibt also alles beim alten, der Fortgang des Weingutes ist gesichert.

Philip Togni Vineyards

Seiner Margaux-Passion folgend, wurden in den 90ern Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot gepflanzt. In dieser Boutique-Winery werden pro Jahr nur 25.000 Flaschen eines der besten und elegantesten Cabernet-Blends erzeugt. Hier steht die Finesse absolut im Vordergrund und Togni ist zusammen mit dem Monte Bello von Ridge wohl der eleganteste und finessereichste Rotwein der USA. Und mit den Jahren immer besser werdend, eine große Lebensdauer von über 30 Jahren ist selbstverständlich bei diesen Meisterwerken, die immer nur mit natürlicher Hefe vergoren werden und grundsätzlich allen Presswein enthalten. Das gibt die in der Jugend etwas kratzbürstige Würze, zugleich aber auch die unnachahmliche Aromenstärke. Inzwischen ist seine Tochter Lisa mit im Team, ausgebildet in Australien und auf dem Saint Julien-Weingut Chateau Leoville Barton. Der Fortgang auf diesem hohen Niveau ist also gesichert.