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Im Portrait

Clos Mogador

Rote Reben Verarbeitung

Sie im Detail zu erzählen würde jeden Rahmen sprengen, daher hier nur die Shortstory. Die Familie Barbier verfügte im 19. Jahrhundert über mehr als 1500 Hektar bestes Rebland in Plan de Dieu, Gigondas und anderen Spitzenregionen in Vaucluse. Dann kam in den 1870ern die verheerende Reblausplage an die Rhône und zwang die Familie nach Trauben in Spanien zu suchen. Es wurde ein Weingut in Tarragona gegründet. Die nächste Generation war dann schon fest in Spanien verwurzelt und begann in den 1940er Jahren als erster Betrieb überhaupt damit, Flaschenwein im Priorat abzufüllen. Zudem war man stark am qualitativen Aufschwung im spanischen Weinbau der Nachkriegszeit beteiligt, die Familie verfügte ja über Jahrhunderte-lange Weinbauerfahrung aus Frankreich. Die folgende Generation, also René Barbier der Dritte, suchte 1978 mit seiner Frau einen sehr speziellen Ort, um sich niederzulassen. Zuvor hatte er wohl die beste weinfachliche Ausbildung genossen, die man zu dieser Zeit bekommen konnte. Nach Weinbaustudien in Bordeaux, Beaune und Limoux, lernte er bei zahlreichen französischen Spitzenbetrieben, unter anderem bei der bordelaiser Weindynastie Moueix. Nahe der Gebietshauptstadt Gratallops fanden sie dann schließlich den einen, magischen Weinberg, der genau ihren Vorstellungen entsprach – es war die Geburtsstunde von Clos Mogador. 

Sie haben diese Region aus der Taufe gehoben und auf die Karte der internationalen Fine Wine Szene gesetzt.

Prioratkenner wissen, dass die Region um Gratallops zur Spitze der Region zählt, da hier die eisenhaltigen Llicorellaschiefer in besonders purer Form zu Tage treten. Dieser Weinberg ist ein eindrucksvolles Amphitheater, umringt von bis zu 1.200 Meter hohen Gebirgszügen. Am Fuß der Lage mäandert sich der Fluss Siurana durch die karge Landschaft und spendet etwas Feuchtigkeit durch Morgentau. Fasziniert von diesem Ort, machte René Barbier es sich zur Aufgabe, dieses Fleckchen Land für Weingenießer schmeckbar zu machen. Er wollte dieses einzigartige Terroir in Flaschen füllen. René Barbier und sein Clos Mogador gehören, zusammen mit Alvaro Palacios und Daphne Glorian (Clos Erasmus), zu den Grundpfeilern des Qualitätsstrebens im Priorat. Sie haben diese Region aus der Taufe gehoben und auf die Karte der internationalen Fine Wine Szene gesetzt. René Barbier ist mit seiner Arbeit ein Vorbild für unzählige Winemaker in Katalonien und ganz Südeuropa geworden. Bis heute sind das Priorat und die Rioja die einzigen Regionen Spaniens, die die höchste Qualitätsstufe DOCa erhalten haben. Zudem war Clos Mogador im Jahre 2006 die allererste Lage, die den Titel Vi de Finca, also die höchste Anerkennung der strengen katalonischen Einzellagen-Regelung, erhalten hat. Bis heute tragen diesen Titel insgesamt nur sieben Lagen. 

Ein extremer Wein aus einem extremen Umfeld, aber genau das spiegelt die Seele des Priorats perfekt wider.

Selbstverständlich wird auf Clos Mogador nur naturnah und nach biodynamischen Prinzipien gearbeitet, alles hier geschieht manuell und unter Einsatz von Pferden. Die erhaltenen Trauben sollen der maximale Ausdruck dieser wilden und kargen Landschaften sein. Clos Mogador besteht aus Cabernet Sauvignon, Garnacha, Carignan und Syrah, die alle auf sorgfältig ausgewählten Parzellen wachsen und anschließend in französischen Barriques ausgebaut werden. Etwas später konnte noch ein nicht minder extremer Weinberg mit uralter Carignan hinzugewonnen werden: Manyetes. Diese Lage ist in manchen Jahren so brütend heiß, mit hoher Exposition und extrem trockenen, steinigen Böden, sodass hier quasi nichts wächst. Außer eben dieser uralten, zähen Carignan, welcher dank perfekter Pflege jedes Jahr ein paar winzige Träubchen abgerungen werden können. Ein extremer Wein aus einem extremen Umfeld, aber genau das spiegelt die Seele des Priorats perfekt wider. Hinzu kommt ein Projekt von René mit einem seiner Söhne in der benachbarten DO Montsant, aus dem der Com Tu entsteht. Ein verspielter, floraler Wein, der wie alle Mogador Weine, Tiefe, Wärme und Würze ohne jede Schwere zeigt und etwas an Châteauneuf du Pape von sandigen Böden erinnert. Wer die reine DNA des Priorats im Glas haben möchte, diese karge Schieferlandschaft auf der Zunge spüren mag, der sollte eine Flasche Manyetes oder Mogador entkorken und sich auf die innere Reise begeben.