Trockener Silvaner – eine unterschätzte Rebe

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Im detail

Trockener Silvaner

Silvaner trocken
Klingenberger Schlossberg

Ursprünglich stammt diese Rebsorte aus Österreich, wo sie Sylvaner heißt. Nur hat sie dort eine eher untergeordnete Stellung. In Deutschland dagegen gehört sie zu den am häufigsten angebauten Sorten – mit Franken als eherner Festung. Und auch nur hier, neben Saale-Unstrut, kann sie unter VDP-Regeln zu einem Großen Gewächs ausgebaut werden. Daneben wird der Silvaner auch noch in Rheinhessen angebaut.

Der Status der Rebsorte geriet durch die Überproduktion für die Liebfrauenmilch, einem schlichten, lieblichen Weißwein, vor allem in den 70er und 80er Jahren in Verruf. Noch immer wird sie als Massenträger für einfache und ausdruckslose Weine produziert. Wenn man allerdings den Ertrag reduziert und die Trauben reifen lässt, entstehen volle und qualitative Weine. Die Weine haben zwar nur eine milde Säure und dadurch wenig Fruchtspiel, aber sie werden stark vom Boden geprägt und zeigen daher wunderbar das Terroir an. Sie fallen bei Lehmböden eher neutral aus, bei Verwitterungsböden wie in Franken kann man den Silvaner aber auch zu zartfruchtigen und eleganten Weinen ausbauen. Zurecht findet man hier wundervolle Große Gewächse des Silvaners z. B. von Horst Sauer oder Rudolf May.