Weißer Burgunder 2018

Saalwächter Weißer Burgunder 2018

Zum Winzer

94–95+
100
2
Weißburgunder 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2020–2036
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
frische Säure
3
Lobenberg: 94–95+/100
Parker: 93/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Weißer Burgunder 2018

94–95+
/100

Lobenberg: Carsten Saalwächters Weißburgunder stammt aus seiner höchstgelegenen Parzelle überhaupt. Die Reben sind 29 Jahre alt und haben eine elsässische Genetik. Der Wein wird im Fass ausgebaut und unfiltriert und ungeschönt abgefüllt, wie alle von Saalwächters Weinen. Der Kalksteinanteil ist enorm hoch in dieser Lage, weshalb sie sich gerade für die Burgundersorten hervorragend eignet, die Kalkstein lieben. Die Nase ist genial, weil sie so karg ist, voll auf dem Stein laufend, überhaupt keine penetrante Weißburgunder-Art, sondern eine Mineralik und eine Kargheit wie sie eigentlich eher Chardonnay ausdrücken kann, hier schwingt schon ein Hauch Saint Aubin mit, also Hochlagen-Burgunder. Neben der extremen Kreideausprägung haben wir eine ganz feine, nur in Nuancen durchklingende Frucht, etwas Birne, fast ein wenig Quitte, grüne Apfeltöne, ultrafein, kaum merkliches Holz. Keine Spur von fetter Steinobst-Weißburgunder-Opulenz, alles sehr dezent und geschliffen. Um Carstens 2018er zu verstehen muss man sich etwas vom allgemeinen Jahrgangs-Charakter lösen, und mehr an seine Vision denken. Carsten sucht die Spannung, die Feinheit und Kühle, und verblüffenderweise hat er das in 2018 offensichtlich noch mehr geschafft als in seinen schon grandiosen 2017ern. Dieser Weißburgunder zeigt wenig bis gar nichts was man mit 2018er Burgundern verbinden würde, karg, kreidig, salzig, hochfein, fruchtreduziert, kühl. Im Mund verblüfft die Eleganz und Feinheit, ein eher leichtfüßiger, energetischer Körperbau für einen Weißburgunder. Auch hier kein Gramm Fett auf den Rippen, athletisch gebaut, straight, leichtfüßig, aber intensiv in der Salzigkeit und durch den hohen Spannungsbogen. Auch hier kommt maximal ein wenig grüne Birne, Quittenschale, feiner Zitrusabrieb durch. Der Wein drückt sich eher über seine elegante Textur, seinen kreidigen Gripp mit feiner Phenolik und seinen intensiv salzig Kern aus, als durch Frucht oder laute Aromatik. Im Nachhall kommt auch ein kleines bisschen Mâconnais hinzu, ein bisschen Granny Smith und grüner Tee, aber stets in der fruchtreduzierten Variante. Dazu diese brillante Frische für einen 2018er, definitiv ein Wein mit der Charakteristik der frühen Lese. Rassig und athletisch aber nicht abweisend. Als Carsten mir sagte, dass er viele seiner 2018er sogar höher schätzt als die 2017er war ich zunächst überrascht, weil man 2017 für den allgemein etwas spannungsgeladeneren Jahrgang hält. Aber jetzt kann ich gut nachvollziehen was er meint. Dieser 2018er Weißburgunder schmeckt, wenn man in Jahrgängen sprechen mag, so spannungsgeladen wie viele 2017er, mit der Eleganz von 2016 und einem kleinen Touch 2015er Reife. On point! 94-95/100

Mein Winzer

Saalwächter

Das Weingut Saalwächter liegt mit seinen 11.5 Hektar im beschaulichen Ingelheim am Rhein. Dem Rheingau gegenüberliegend auf der anderen Rheinseite, ganz im Norden Rheinhessens auf diesem famosen Muschelkalkplateau. Carsten Saalwächter hat uns direkt beim ersten Besuch auf dem Weingut ausgesprochen...

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