Lobenberg: Den Wein aus dem Clos d’Eugenie gibt es erst seit 2009. Der Clos von nur einem halben Hektar liegt direkt vor der Domaine, umschlossen von der Weingutsmauer, Clos d’Eugenie ist aber ein Eigenname. Die Parzelle heißt offiziell „Clos Le Village“, was ein bisschen langweilig klingt. Diese ummauerte Lage grenzt unterhalb an das berühmte Monopole La Tâche von DRC an, also allerbester Grund und Boden. Die Bewirtschaftung erfolgt hier nach biodynamischen Richtlinien. Wir haben hier deutlich ältere Reben als im normalen Vosne Romanée Village. Nach vier- bis fünftägiger Kaltmazeration wird der Wein spontan mit 50% Ganztraubenanteil vergoren. Ausbau für 15 Monate im Barrique bei 35% Neuholzanteil. Natürlich zeigt die Nase durch den höheren Neuholzanteil und die längere Verweildauer im Barrique und durch die Rappen nochmal deutlich mehr Würze als der Village. Aber es ist nichts Grünes dabei, alles ist vollreif, würzig, dicht, typisch Vosne Romanée, etwas was man derart kein zweites Mal auf der Welt findet. Sanddorn, Cassis, Amarena, Schwarzkirsche, Sauerkirsche, Himbeere, rote Johannisbeere, Rauch, Graphit, Teer, Minze, Lakritze, das ist Vosne Romanée als Grundmodul. Keine andere Appellation ist wie Vosne Romanée. Das heißt nicht, dass es die beste Appellation ist, Vosne Romanée ist einfach nur eigenständig und unique. Am ehesten vielleicht etwas an Barolo aus Castiglione Faletto und Serralunga erinnernd. Diese berauschende Frucht aus Cassis und Brombeere neben der unglaublichen Würze, Kirsche, konzentrierte Himbeere. Wir haben hier keine Konzentration ins Fette, sondern eine in die Länge und in die Aromenintensität. Schon die Nase ist die reinste Freude. Auch im Mund eine hohe Reife, dicht, voluminös, das ist schon ein ziemlich üppiger Wein. Es folgt eine wunderbar mineralische Länge. Salznoten und Kalkstein unterlegen die dichte, aromatische Frucht. Wandert von Cassis über Sanddorn, Minze, Eukalyptus zu viel salziger Lakritze in Richtung Himbeere, Sauerkirsche, Schattenmorelle. Keine Wuchtbrumme, oder zumindest erträglich, sondern ein feiner Wein. All die Aromatik ist intensiv und druckvoll, aber sie ist nie fett, es bleibt elegant. Ein schicker Vosne Romanée, der aber viel Zeit braucht um seine Intensität Richtung Finesse zu wandeln. 95/100