Lobenberg: Die feinste Fass-Selektion des Spätburgunder Alte Reben. Gewachsen auf gelbem Muschelkalkboden in Ingelheim, 55 Jahre alte Reben. Auf 32hl/ha ertragsreduziert. Im geschlossenen Holzgärbottich mit 30% Ganztrauben spontanvergoren. Keine Schönung, keine Filtration. Wie sein Lehrmeister Ziereisen macht auch Saalwächter Landwein. Es gibt nur 500 Flaschen von dieser Selektion R, strengste Zuteilung. Eine feine salzige Brise begleitet hier die rote und schwarze Kirschfrucht, auch süßer Granatapfel, Veilchen und Lorbeer, sehr verspielt, extrem floral. Wir haben viel mehr Charme und Verspieltheit als bei den dunkelwürzigen Assmannshäusern von der anderen Rheinseite. Alles ist fein, harmonisch und tänzelnd schon im Duft. Am Gaumen die reine Leichtigkeit des Seins, enorm getragen, fast schwebend in dieser Feinheit. Trotzdem auf eine feste innere Dichte gebaut, hat schon auch Druck und Saft, aber die Feinheit dominiert völlig. So verspielt und tänzelnd in dieser ultrazarten Blaubeere, dunkle Kirsche, ganz feines Marzipan, salzig-süße Himbeere und so viel florale Veilchen-Verspieltheit dazu. Wirklich entzückend. Die reinste Delikatesse. Wo der Assmannshäuser würzig und steinig ist, sind wir hier extrem fein, umarmend und elegant, lang und getragen. Der Nachgeschmack ist enorm fein, von transparenter Klarheit, mit floraler und kirschiger Extraktsüße unterlegt, kühl und kreidig werdend hintenraus. Das ist kein lauter Pinot, der Eindruck schinden will, sondern ein sehr eleganter, geschliffener, verspielter und tänzerischer Pinot. Einfach wunderschön und eine samtig-verspielte Entzückung. Zum Reinspringen schön zwar, aber auch mit gutem Lagerpotenzial ausgestattet. Wird definitiv ein paar Jahre brauchen, um sich völlig zu entfalten, obwohl es so ein feiner Tänzer ist. Grandios, was Carsten Saalwächter hier in seinem ersten(!) vinifizierten Jahrgang auf die Flasche gebracht hat. Ein Riesentalent. 96-98/100