Lobenberg: Von handverlesenen Trauben aus der Terrassen-Steillage Schlossberg, die sich direkt über der Stadt Klingenberg aufragt und einen spektakulären Blick über den Main freigibt. Es ist eine der besten Rotweinlagen Deutschlands. Rein biologische Bewirtschaftung in allen Lagen bei Steintal. Benedikt Baltes hat als junges Winzertalent dieses ehemalige Weingut der Stadt Klingenberg zu neuer Größe geführt. Mittlerweile hat es Baltes an die Ahr gezogen, und sein langjähriger Partner führt das Gut nun in der selben naturnahen Bewirtschaftung weiter. Das gesamte Team ist ansonsten unverändert. Beim Ausbau der Weine ist Benedikt Baltes weiterhin involviert, das heißt der Stil ändert sich nicht. Alle Weine werden tendenziell früh gelesen, sind niedrig im Alkohol, den Bodenausdruck forcierend, kühl und rassig, reduktiv. Und genauso zeigt sich auch der Schlossberg, selbst im heißen Jahr 2018. Das Spektrum der Frucht ist überwiegend rot, wilde Himbeere, Johannisbeere, Walderdbeere, die duftige, verspielte Seite des Schlossberg zeigt sich hier nur in Nuancen, etwas Veilchen, Blaubeere. Keine Wärme, keine Opulenz, alles ist engmaschig, spannungsgeladen, in sich gekehrt und zurückhaltend-elegant im Ausdruck. Viel zerstoßenes Gestein in der Nase, ein leichter Anflug von Pfeffer. Ein reduzierter Stil, fast karg, aber doch mit dem Schmelz und der Reife des Schlossberg ausgestattet, bei kaum zu fassenden 12.5% vol. Alkohol. Der Mundeintritt ist eine Explosion in saftiger, vibrierender, energiereicher Rotfruchtigkeit, Himbeere, Sauerkirsche, Johannisbeere, etwas Mokka, feiner Rauch, alles läuft über Stein. Das Tannin ist beeindruckend fein verwoben, kraftvoll und dicht, die spannungsgeladene Textur unterstreichend, aber dennoch total reif und feinkörnig. Große Länge, aber nicht mal ein Hauch von Opulenz oder süßer, schwarzer 2018er Frucht. Bleibt viel näher bei 2017 im Stil mit dieser energetischen, schlanken, ultrapräzisen Art. Das ist ein total anderer Stil als die klassischeren Weine von Fürst. Ganz verschieden, aber jeweils auf ihre Art grandios. Fürst ist zum Dahinschmelzen, Steintal ist fokussiert wie ein Laser und eher was für Fans der steinigen Puristik. 97-98/100