Selma de Nin Blanco 2016

Nin-Ortiz

Selma de Nin Blanco 2016

97–98+
100
2
Marsanne, Roussanne, Chenin Blanc, Parellada Montonega
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2020–2040
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
unkonventionell
voll & rund
3
Lobenberg: 97–98+/100
6
Spanien, Priorat
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Selma de Nin Blanco 2016

97–98+
/100

Lobenberg: Der Selma stammt aus einem 750 Meter hoch gelegenen Weinberg in Alt-Penedès, der Boden ist Lehm über purem Kalkstein. Die Bodenbearbeitung findet bei Nin-Ortiz aus tiefer Überzeugung zertifiziert biodynamisch und nach allen Regeln der Kunst statt. Schließlich hat Ester Nin Landwirtschaft mit Schwerpunkt Bio und Biodynamik studiert und auch ihr Mann Carles Ortiz war einer der ersten Biodynamiker im Priorat. Wir haben hier auf einem Hektar einen außergewöhnlichen gemischten Satz aus den weißen Rhône-Trauben Roussanne und Marsanne, sowie Chenin Blanc und Parellada Montonegra. Der Wein wird nach langsamer Ganztrauben-Pressung im Barrique vergoren und 8 Monate ausgebaut. Wie schon beim weißen Planetes haben wir auch hier den Fokus nicht auf der Primärfrucht, sondern auf dem Boden, dem Terroir-Abdruck der kargen und steinigen Hochlagen-Weinberge. Die Nase zeigt eine enorme Komplexität aus dem Zusammenspiel der Rebsorten, die alle ihren eigenen Charakter einbringen. Wir haben die floralen und süßwürzigen Anklänge der Roussanne mit weißen Blüten und Rosmarin, den Chenin Blanc mit Blutorange sowie leichten Zitrusnoten und auch eine intensive Würzigkeit mit weißem Pfeffer und getrocknetem Basilikum. Auch der typische vegetative Charakter tritt etwas hervor mit Spargel und fermentiertem japanischem Gemüse und Kimschi, animierend und mystisch wirkend. Insgesamt sehr frisch und hell mit leichten Sponti-Noten und auch etwas Rauch vom Holz ist dabei. Am Gaumen dann diese ausgesprochen expressive Frische, Rassigkeit, und bei quasi Null Zucker eine herbe Feinfruchtigkeit mit Grapefruit, Limetten- und Orangenabrieb, weißer Melone, Melisse, alles begleitet von immenser Spannung und kreidig salzigem Biss. Grandioser Geradeauslauf, fast mit Feinheit und doch auch ein massivem Zug, der mit knackiger Säure und Salzspur den Gaumen durchkreuzt, und in kreidig-kräuterigem Gripp aushallt. Der dezente weiße Fruchtkern wird von heller Steinigkeit, feinster Säure und der animierenden herb-vegetativen Note zu geballter Komplexität vereint. Ein unglaublich eleganter und samtiger Wein, der nicht nur durch seine ausgesprochen feine Textur, sondern auch durch diese enorme Frische brilliert, die man einem spanischen Weißwein einfach in dieser rassigen Ausprägung kaum zutrauen mag. Wir haben hier den Charakter eines allerfeinsten Burgunders aus Hochlage, vergleichbar mit der Klasse eines Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondot von Marc Morey. Der Selma zeigt jetzt schon so viel Komplexität und hat dennoch gewaltiges Potenzial, das erst in der ferneren Zukunft noch freigesetzt werden wird – was für ein Hammerwein! Ich habe beim Meiningers Finest100 auch den 2013er probiert und kann sagen, dass der Wein mit Reife noch zunehmend feiner und größer wird. Ein großer Weißwein, der nicht nur in Spanien ganz oben mitspielt. 97-98+/100

Mein Winzer

Nin-Ortiz

Ester Nin hat in Barcelona Biologie und Weinbau mit Schwerpunkt Bio und Biodynamie studiert. Eigentlich aus Alt-Penedès stammend, ließ sich die heutige Star-Önologin und gesuchte Beraterin 2003 in Porrera im Priorat nieder, um für einige namhafte Güter, wie etwa Daphne Glorians Clos i Terrasses...

Selma de Nin Blanco 2016