Saint Peray Blanc Vieilles Vignes 2016

Michel Tardieu – Nordrhone

Saint Peray Blanc Vieilles Vignes 2016

95–96
100
2
Marsanne 50%, Roussanne 50%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2019–2039
Verpackt in: 12er OHK
9
voll & rund
mineralisch
niedrige Säure
3
Lobenberg: 95–96/100
Jeb Dunnuck: 93/100
Winespectator: 92/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Peray Blanc Vieilles Vignes 2016

95–96
/100

Lobenberg: 2016 ist ein sehr reifes Jahr, was aber auf Grund der starken Tag/Nacht Unterschiede eine sehr hohe Säure hat. Die pH-Werte sind entsprechend sehr tief. Die Säure und Frische ist nochmal deutlich höher als 2010. Der Tannin- und Alkohollevel allerdings sind gleich wie in 2010. In Zahlen ausgedrückt: Der Süden liegt etwa bei 14,5% - 15% Alkohol, der Norden bei 13%. Entscheidend für die Balance ist allerdings eben diese Frische und hohe Säure, welche beide, Vater und Sohn Tardieu, so noch nie gesehen haben. Entsprechend folgt die Rhone Bordeaux nach, denn auch dort besticht alles durch diese fantastische Balance und absolute Harmonie. Die weitere Besonderheit, auch die gab es in Bordeaux und an der Rhone, ist das Rot- wie Weißweine sensationell ausgefallen sind. Eigentlich logisch, denn wenn die Alkoholgradation nicht explodiert ist und die Säure erhalten blieb, dann profitieren natürlich die Weißweine im gleichen Umfang. Analogien zu früheren Jahren: Tardieu vergleicht 2016 mit 1990 mit der höchstmöglichen Übereinstimmung. Das gilt für die Südrhône. Die Nordrhone entspricht eher 1991. Natürlich sind 20 Jahre vergangen, höheres Rebalter und noch bessere und biologische Arbeit in den Weinbergen. Also Basis 1990 und 1991 mit einem kleinen Turbolader in der Entwicklung. Trotz dieser großen Klasse des Jahrganges 2016, gilt es an der Rhone wie in Bordeaux: Die Mengen sind absolut befriedigend. Es gab also keine knappe Ernte. Hervorragende „best ever“ Qualitäten in beiden Regionen bei gleichzeitig guten Mengen. Das freut den Winzer natürlich besonders. In Summe für die Rhone kann man sagen, ist es ein sehr gutes Jahr für die Syrah, aber ein extrem gutes Jahr für die Grenache. Dementsprechend ist die Südrhône ganz klar „beste ever“ und die Nordrhone auf einem Level der nahe an 2015 herankommt. Das Jahr 2015 aber nicht übertrifft. Die Südrhône war in Summe noch nie so gut wie 2016. Saint Peray aus 50% Marsanne, 50% Roussanne. Er wächst auf zwei unterschiedlichen Lagen, direkt im Cornas Berg. 13% Alkohol, wie es sein soll bei einem Wein aus dem kühlen Norden. Ganztraube, sofort abgepresst und im neuen Holz vergoren. 12 Monate Verbleib im neuen Barrique, danach Überführung ins Gebrauchte. Immer auf der Vollhefe bleibend. Natürlich spontan vergoren, wie alles bei Tardieu. Die Marsanne ist bis zu 100 Jahre alt, die Roussanne 40. Saint-Peray ist eine häufig unterschätze Appellation. Ich habe einen grandiosen Saint-Peray von Voge im Programm. Fleur de Crussol, grandios wie ein Hermitage, nur aus Marsanne. Die Weine können unheimlich altern und in ihrer Klasse locker mal an einen weißen Hermitage heran. So unterschätzt, und deswegen häufig preiswert zu bekommen. Saint-Peray ist eigentlich ein Muss-Kauf für große Weißweine von der Nordrhone. Schöne weiße, süße Aromatik von der Roussanne. Dann kommt ein bisschen Sanddorn und Rosmarin. So intensiv. Erst dann kommt langsam weiße Birne und auch weißer Weinbergpfirsich von der Marsanne. Das Ganze fein verwoben. Hohe Intensität und Dichte ausstrahlend. Im Mund dann, auch von der Marsanne kommend, diese leichte Pfälzer Riesling Note. Aber in 2016 intensiver, dichter. Im Mund fühlt man sich schon an Christmanns Idig erinnert, in diesem dichten, reichen Schmelz von gelber Birne und weißem Pfirsich. Die Säurestruktur eines Rieslings kommt in Erinnerung, aber gleichzeitig hat er vom neuen Holz diese feine Süße, und die von der Roussanne stammende Rosmarin Intensität. Dann kommt ganz viel Feuerstein und Salz. Das Ganze fein, köstlich, aber die Intensität der Feuersteinmineralität ist am Ende schon die Dominante. Mit Salz auf der Zunge verbleibt das lange. Erst langsam kommt der cremige Weißburgunder/Rieslingtouch wieder hoch. Das ist schon ein großer Wein. Das ist im Grunde ein Hermitage für kleines Geld. Ich bleibe dabei, wie der Guy Louise Blanc im Süden, so ist der Saint-Peray im Norden ein Muss-Kauf. Und der 2016er ist für mich dem 2015er noch überlegen. 95-96/100

93
/100

Jeb Dunnuck über: Saint Peray Blanc Vieilles Vignes

-- Jeb Dunnuck: --Jeb Dunnuck; Another northern Rhône white, the 2016 St Péray Vieilles Vignes knocks it out of the park with its orange blossom, marmalade, peach and honeysuckle aromas and flavors. Rich, textured and balanced, with beautiful purity, it’s a beauty that will drink nicely for 2-4 years, and cellar for even longer if you’re so inclined. 93/100

92
/100

Winespectator über: Saint Peray Blanc Vieilles Vignes

-- Winespectator: Alluring, with warm brioche and creamed pear and green fig flavors gliding through, lined with heather honey and toasted hazelnut hints. A nice glass of hedonism. 92/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Saint Peray Blanc Vieilles Vignes 2016