Saint Joseph Vieilles Vignes 2017

Michel Tardieu - Nordrhone

Saint Joseph Vieilles Vignes 2017

98+
100
2
Serine 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2021–2039
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
frische Säure
pikant & würzig
3
Lobenberg: 98+/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph Vieilles Vignes 2017

98+
/100

Lobenberg: St. Joseph ist 100% Syrah, allerdings hier die alte Spielart Sérine, die sonst auch Petite Syrah genannt wird. Sehr viel kleinbeeriger, intensiver, dickere Schalen und höhere Säure. Und grundsätzlich eine Tendenz zu mehr roter Frucht. Die Reben für diesen St. Joseph sind über 100 Jahre alt. 13% Alkohol. Ein Drittel wird nicht entrappt, natürlich spontan vergoren wie alles bei Tardieu. Ausbau im Holz, in gebrauchten Barriques und in Tonneaus und Fudern. Die Reben des St. Joseph wachsen zu 100 % auf Granit. Eine Spielart, die es ja auch im Côte Rôtie in der Côte Blonde gibt, und nicht umsonst ist St. Joseph, wenn er von diesem Untergrund kommt, ein kleiner Côte Rôtie. Dieser St. Joseph ist mein Preis-Leistungswunder bei Tardieu, eben weil er im Grunde ein kleiner Côte Rôtie ist. Aus diesen uralten Sérine-Reben, eben auf Granit stehend. Für den St. Joseph gilt im Prinzip das Gleiche wie für Crozes Hermitage oder Cote Rotie. Tardieu hat diese Cuvees geteilt. Hat den etwas einfacheren Teil komplett herausgenommen, in eine Cuvee Couteaux gegeben, dafür in die V.V. noch eine alte Lage dazu. Er wollte einfach seine drei V.V. zu den Besten der Appellation machen. Also nochmals ein qualitativer Sprung in der Cuvee V.V. Und dieser Sprung macht sich im St. Joseph nochmals mehr bemerkbar als im Crozes Hermitage. Wir haben im Mund sehr viel intensivere rote Frucht in diesem reinen Serine. So hohe Intensität, ein höherer Anteil unentrappter, mit vergorener Ganztrauben. Viel Kumquat und Orangenzesten im Mund neben wuchtiger Sauerkirsche und Schlehe von höchster Intensität. So aromatisch. Das Ganze mit Salz unterlegt und lang. Wir gehen sogar etwas weg von diesen in den letzten Jahren zuvor üblichen Kopie eines Cote Rotie. Wir gehen weg vom Verbrannten und noch mehr hin zur roten und orangenen Frucht. Im Mund kommt das noch deutlicher durch. Hier kommt Kumquat so massiv durch. Auch Hagebutte, Schlehe, Sauerkirsche, ganz feine helle Lakritze. Das Ganze lang verwoben, aber überhaupt nicht in Richtung Blockbuster. Die normale Cuvee ist etwas fetter wie diese V.V.. Die VV ist ultrafein und lang, und sie wirkt so, als sei sie kaum vom Holz geküsst. Aber bekanntlich frisst Säure ja Holz, und dieser Wein ist mineralisch und von der Säure und Salz so intensiv, dass nur noch die Frucht wirkt. Das ist lang und anhaltend. Das ist intensiv und trotzdem voller Feinheit. Voll irrem Extrakt und gleichzeitig dieser puren Mineralität auf roten und orangener Frucht. Ich bin sehr begeistert. Der Wein hat sich nochmals weiterentwickelt und trotzdem bewerte ich den genialen 2016er, den ich nochmals gestern Abend nachprobiert habe zum Dinner, fast gleich hoch. Mir gefällt der 2017er mit seiner Hinwendung zur roten und orangenen Frucht zwar noch etwas besser. Noch mehr Finesse bei höherer Reife. Dafür 2016 grenzgenial erhaben. 98+/100

Mein Winzer

Michel Tardieu – Nordrhone

Michel Tardieu ist inzwischen legendär und einer der besten Weinmacher Frankreichs. Robert Parker u. v. a. überhäuften ihn zu Recht mit Superlativen. Sehr oft arbeitet er an der Rhone und in anderen Regionen mit seinem Freund Philippe Cambie zusammen.

Saint Joseph Vieilles Vignes 2017