Forstmeister Geltz Zilliken: Saarburger Rausch Riesling Kabinett 2015

Lobenberg: 7% Alkohol, 70g Restzucker, 9,5g Säure. Diese uralten Reben kompensieren mit ihrer Substanz den relativ hohen Restzucker mit ihren Minz-, Grapefruit- und Zitrusnoten komplett. Dazu immense Blumigkeit. Die schiefrige Dichte und die würzigen Minznoten nebst Grapefruit binden alles perfekt ein. Es sind keine von Botrytis befallenen Trauben im Spiel, sondern nur von Luft und Sonne getrocknete Trauben. Botrytis fängt bei Zilliken erst im Bereich Spätlese an. Der Wein trinkt sich nicht sehr süß, er explodiert förmlich im Mund ob seiner Grapefruit und Minze. Unendlich lang, fein schwingend. Natürlich ist es ein süßer Kabinett und nur etwas für Liebhaber von fruchtsüßen Weinen. Was ich nicht bin. Aber die Frische, die Feinheit, die Finesse und das Spiel sind trotz des Zuckers nicht zu bändigen und nicht zu unterdrücken. Im Nachhall kommt auch etwas Maracuja und Mandarine hoch. Das balanciert noch einmal auf einer anderen Ebene. Ein grandioser Kabinettwein und einer der wenigen Süßweine, die ich dieses Jahr kaufe. Als Nichtsüßliebhaber kann ich an diesem Wein nicht vorbei. 96-97+/100