Rose Vulcanico 2018

Azores Wine Company

Rose Vulcanico 2018

92–93
100
2
Aragones, Touriga Nacional, diverse autochthone Reben
5
rosé, trocken
11,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2027
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 92–93/100
6
Portugal, Azoren
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rose Vulcanico 2018

92–93
/100

Lobenberg: Die Azores Wine Company ist ein Projekt von Fitapreta, eines der Weingüter des portugiesischen Winzer-Stars Antonio Macanita. Erklärtes Ziel ist es, die Azoren und ihre wilden, nahezu unzähmbaren Terroirs weiter für den Weinbau zu erschließen und Weingenießern weltweit diese aufregenden Weine näherzubringen. Der Wein stammt von der Insel Pico, der zweitgrößten der Azoren, benannt nach einem Vulkan. Die Reben wachsen hier freistehend als Buschreben, umringt von kleinen Lavasteinmauern, die die Reben vor dem stetigen Wind schützen. Das Land hier ist extrem rau und karg, der direkt an die Weingärten angrenzende Atlantik peitscht unaufhörlich salzige Luft über die Insel. Die vulkanischen Böden sind quasi pures Gestein, ohne Erdauflage, hier ist absolut keine Landwirtschaft möglich, doch Reben gedeihen auch unter diesen extremen Bedingungen und bringen extrem spannende Weine hervor. Die Trauben werden per Hand in kleinen Behältern eingesammelt und dort als Ganztraube gepresst. Der Ausbau findet in 600 und 1000 Liter Stahltanks statt, die umgelegt werden, anstatt aufrecht zu stehen, damit eine Batonnage, also das Aufrühren der Hefen, wie in einem Holzfass stattfinden kann. Hier zeigt sich wieder die Genialität von Antonio Macanita. Der Rosé Vulcanico kommt in einem verlockenden Lachsrosa im Provence-Style ins Glas. Und wow, was für eine Knaller-Nase, wie ein frischer Obstsalat aus Grapefruit, Blutorange, Pampelmuse, feine rote Beeren darunter, Johannisbeere, eine Idee Walderdbeere, auch gewissermaßen steinige, mineralische Eindrücke gesellen sich dazu, ein bisschen Rauch, etwas Kreidestaub und Feuerstein. Gar nicht kitschig und parfümiert, sondern sehr elegant und fast Weißwein-artig in diesem mineralischen Ausdruck bei schlanken 11.5% vol. Alkohol. Im Mund setzt sich die frische Attacke nahtlos fort, auch hier tummeln sich viel Grapefruit, wilde Erdbeere, Orangenschale und etwas Sauerkirsche, unterlegt von einer wahnsinnig frischen, aber sehr zarten Säurespur, die für einen rassigen Geradeauslauf sorgt. Trinkt sich so erfrischend wie eine flüssige Meeresbrise mit roten Beeren garniert. Die Zungenränder werden leicht salzig belegt, grandios pikant, saftig und animierend, dass die Augen sich zusammenziehen. Das ist schon ein Knaller, dieser Rosé von den vulkanischen Weingärten auf den Azoren, weil er die zarte Farbe eines Provence-Rosé mit der mineralischen Komponente eines Rosé aus Sancerre und dem unaufdringlichen, herbfruchtigen Aroma von autochthonen Rebsorten Portugals vereint. Und als wenn das für sich genommen nicht schon spannend genug wäre, stammt das Ganze auch noch aus der Feder eines der talentiertesten Winemaker Portugals, Antonio Macanita. Im feinfruchtigen Abgang schiebt sich dann nochmals eine geballte Ladung Salzigkeit mit der roten Beerenfrucht und der Zitrusfrische über die Zunge. Grandioser, super-spannender Rosé, der so erfrischend anders ist, wie er von diesem außergewöhnlichen Vulkan-Terroir nur sein kann. 92-93/100

Mein Winzer

Azores Wine Company

Antonio Macanita ist ein noch nicht einmal 40 Jahre altes, vinophiles Multitalent, und er ist auf dem besten Wege der renommierteste Winemaker Portugals zu werden.

Rose Vulcanico 2018