Lobenberg: Dieser Wein ist aus den ältesten Reben in der Wolfer Goldgrube entstanden, mit ganz geringem Ertrag von sehr gesunden, aber sehr kleinen, goldenen Beeren. Der Plan war eigentlich es mit einem trockenen Kabinett zu versuchen, doch die Gärung ist bei einem Restzucker von 12g/L stehengeblieben, wir haben den trockenen Bereich fast erreicht, mit einem kleinen Zuckerschwänzchen, und das aus einer der besten Lagen und mit den ältesten Reben Traben-Trarbachs. Dieses feine Plus an Süße kommt auch schon in der Nase, er bekommt schöne reife Quitte, Birne, viel Apfel, ein wunderschöner Blumenstrauß dazu, so aromatisch, aber auch so unendlich fein, auch ein bisschen Kimchi. Allgemein zeigt die Spontangärung bei Vollenweider teilweise die Kimchi oder sauerkrautigen Nuancen in der Nase, eine sehr spannende Zusatz-Komponente. Im Mund im Grunde nicht als feinherber Wein zu identifizieren, dieses Kabinett trinkt sich trocken, weil die Säurewerte sehr hoch sind und der Wein eine wahnsinnige Spannung und Rasse hat. Leicht in die Zitrusfrucht auslaufend, Orangenzesten, keine spitzen Zitronen, eher wieder diese sehr eingebundene Limettenfrucht, grüner Tee, wieder diese Sponti-Kimchi Note. Der Wein tänzelt, das ist ein unglaublich schicker, feinherber Wein, der für Menschen wie mich gemacht ist, eben für Menschen, die nicht so gerne Süßweine trinken. Das ist ein für mich ein perfektes Kabinett mit diesen 12g Restzucker, der Terrassenwein par excellence, weil er eben diese Tiefe und diesen Extrakt aus den uralten Reben und dem minimalen Ertrag hat. Ich bin völlig geflasht, so soll für mich ein Kabinett sein. 96-98/100