Rings Riesling Kreid aus dem Saumagen 2019

Lobenberg: Dieser Kreid ist ein einzelnes Gewann im südlichen Teil des Saumagen GG von Rings. Das höchstgelegene Gewann im Saumagen überhaupt. Wir sind hier bei über 300 Metern. Es ist eine Selektion der Jungfernbeeren aus dieser Parzelle. Nur erbsengroße, kleine Beerchen ohne Kerne, was sehr speziell ist in Ertrag und Aromatik, ein genetisches Unikat. Die Erntemenge aus 0,4 Hektar macht nur 570 Liter. Der Boden ist Kreide, Kalk und viel Eisen. Der Wein ist durchgegoren auf 0,8 Gramm Restzucker und hat acht Gramm Säure. Ein Extremist in jeder Art und Weise. Ich bin verblüfft von der Nase dieses Weins. Vorher das Saumagen GG probiert, dann diese Jungfernbeeren aus dem Saumagen, aus der höchsten Lage. Mit gar keinem Restzucker und noch höherer Säure. Und trotzdem ist die Nase pikanter. Pikant in Form von etwas Maracuja, auch hier diese famosen roten Früchte. Eine Dropsigkeit, eine Himbeerigkeit. Etwas Jod, Sanddorn, etwas Hefezopf und eine tolle Krautwürzigkeit neben der Mandarine und den kandierten Limetten. Was für eine Intensität. Berauschend. Beim Mundeintritt werden die Augen schmal. Wow, das ist schon intensiv, das haut rein. Der Wein ist deutlich eleganter als der Saumagen selbst, aber nicht besser. Er ist nur stylischer. Er hat Quitte, Limette, eher weniger rote Frucht als der Saumagen. Er ist weniger wollüstig, eher geradliniger gezeichnet. Ein Wein, der lange Zeit braucht und der trotz seiner Saftigkeit einen gewissen Purismus ausstrahlt. Erst ganz langsam und nach längerer Belüftung schält sich auch hier etwas Pikantes heraus, schält sich auch hier eine wunderbar famose Trinkigkeit heraus. Aber es wir immer der puristischere Wein aus dem Saumagen bleiben, den Saumagen selbst bewerte ich ob seiner überragenden Saftigkeit und Trinkigkeit insgesamt einen Punkt höher. Trotzdem erkenne ich an, dass dies womöglich der größere Wein ist. 99-100/100