Lobenberg: Dieser restsüße Kabinett kommt aus reiner Südexposition. Das ist Kai Schätzels Lieblings-Hipping. Noch vor seinem sensationellen Großen Gewächs. Allerdings gibt es von diesem Kabinett auch deutlich mehr Menge. Auf rotem Stein gewachsen. Auch hier wurden die Trauben in vielen Lesegängen hereingeholt. Hier wird ebenfalls mit den Füßen gearbeitet, dann als Ganztraube für 6 Tage eingemaischt und dann unter Trockeneis geruht. Dann wird gepresst und bis Anfang Dezember vergoren. Es erfolgt kein biologischer Säureabbau, man will die Säure und den Restzucker ja, und stoppt deshalb die Gärung mit Schwefel. In diesem Wein haben wir auf der einen Seite die geniale Phenolik in der Nase, und auf der anderen Seite im Mund nur 7,5% Alkohol. Eine grandiose Säure von deutlich über 12 und einem pH-Wert von lediglich 2,8. Die Balance im Mund sowie der mineralische Abdruck sind grandios. Das ist ein Über-Kabinett der Mosel mit einfach sehr viel mehr mineralischem Abdruck. Mit viel mehr Salz. Und diese Salzigkeit des roten Steins im Hipping suggeriert dann eben auch im Mund Preiselbeere, rote Johannisbeere, ja einfach viel rotfruchtiger Druck. Der Wein steht für sich. Dieser Kabinett, und überhaupt die Kabinette von Kai Schätzel, sind schwer vergleichbar. Unikate für Freaks. Er wird um die 25 Euro kosten, aber das kann er locker darstellen. 96-98/100