Riesling Graacher Himmelreich feinherb 2016

Lobenberg: Die Reben stehen im Graacher Himmelreich und sind Bestandteil des Großen Gewächs. Das heißt: Einzelpfahlerziehung, über 100 Jahre alte wurzelechte Reben, alles in Handarbeit und spontan vergoren im Holz. Die ganze Liga, die das Große Gewächs auch erfährt, nur das hier die Vergärung bei knapp unter 20 Gramm Restzucker abgestoppt wurde. Die Säure ist auch etwas über 7. Der Alkoholgehalt liegt genau bei 10%. Die Nase dieses Finesse-Wunders erinnert, was Wunder, natürlich an das Große Gewächs Himmelreich. Es ist ja exakt das gleiche Ausgangsmaterial. Und ähnlich wie das Oliver Haag mit seiner Brauneberger Juffer macht, ein Großes Gewächs, das er bei knapp unter 20 Gramm Restzucker abstoppt, so treibt Ernie Loosen hier das gleiche Spiel. Und das bringt nochmals eine andere Dimension des Großen Gewächses. Nicht besser sondern nur anders. Wie das GG läuft die Mineralität bis ins Unendliche. Grandios dicht und dabei trotzdem so ungemein raffiniert und verspielt. Dieses mehr an Zucker von 7 Gramm hoch auf knapp unter 20 verleiht ihm nochmal Flügel. Um es aber deutlich zu sagen: Er wird nicht besser als das GG. Er fährt nur eine weitere Dimension der Süße. Ich bewerte ihn knapp unterhalb des GGs, weil ich persönlich einfach trockene Weine bevorzuge. Aber das ist ein grandioser, filigraner, feinherber Riesling. Das steht außer Frage. 2016 ist einfach in dieser Säurestruktur prädestiniert für Weine mit leichterer Süße unterhalb der Kabinett Qualität. Und feinherb ist sicherlich extrem zukunftsfähig in Deutschland. 97-100/100