Lobenberg: Die 45 Jahre alten Reben wachsen an einer Hanglage auf 120-180 Metern über dem Meeresboden. Das Terroir ist Gneis, Kalk und Sand. Ausbau für 10 Monate in verschiedenen großen, gebrauchten Holzfässern und auch ein bisschen Edelstahl. Es werden hier sowohl vollreife, kraftvolle Trauben geerntet als auch etwas grünere, am unteren Ende der Reife, sodass ein komplexes Spannungsfeld entsteht. Ein sehr verhaltener, aber schöner Veltliner in der Nase. Reifer Apfel, reife Birne, feine Nussaromen, eine leichte Kräuterspur. Nichts Vordergründiges. Aber man spürt schon die Tiefe und auch, dass das kein fetter Wein ist. Er wirkt elegant und spannungsreich. Hohe Präsenz im Mund aus dieser feinen Gerbstoffstruktur. Grüne Birne, Fleur de Sel, weißer Pfirsich, viel Grip, gaumenkleidend und wunderbar rund in der Phenolik. Elektrisierende Säurespur und eine fast edle Salzspur, die sich über die Zunge schlängelt. Das ist kein Burgunder-Abklatsch, sondern ein kristalliner, reiner Wein mit burgenländischer DNA. Intensiv und kraftvoll und dabei so filigran und kreidig-mineralisch. Obwohl es einfach eine große Freude ist, diesen Wein auf der Zunge zu belassen, so gerne verschwindet der Schluck, um gleich darauf ersetzt zu werden. Tolle Länge, die Aromen rollen wieder hoch mit einem salzigen Kräutermantel, es hallt lange nach. Das ist Grüner Veltliner nach meinem Geschmack. Kraftvoll, rund, elegant, mit ganz feinem Zug, in seiner Einzigartigkeit perfekt. 95+/100