Lobenberg: Die Reben stammen aus dem Elsass und haben schwachwüchsige Unterlagsreben, Anfang der 90er Jahre gepflanzt, auf Schieferverwitterung mit höherem Lehmanteil, deshalb für Riesling nicht so sehr geeignet. Da die Reben aus Frankreich stammen nennt Carl Loewen den Wein Pinot Blanc und auch der Ausbaustil ist frankophil mit der Vergärung und dem Ausbau im neuen (1/3) und gebrauchten Moselfuder von 1000 Litern ohne Toasting. Das sensationelle an diesem Wein ist, dass ich mittig der Verkostung auf die Preisliste geschaut habe und ich war im Geiste beim Probieren preislich völlig woanders, das ist der schiere Wahnsinn, denn das ist ein wirklich hochklassiger Pinot Blanc. Cremige weiße Frucht, schöne Orangenzesten darunter, weißer Pfirsich, weiße Blüten, Hefewürze, reichhaltig, aber nicht fett. Der Wein hat keinen BSA durchlaufen, das heißt wir haben eine richtig schöne Frische aus der Äpfelsäure zusammen mit der hohen Reife des 2018er Jahrgangs. Der Wein behält eine wunderbare Rasse im Mund, er ist frisch und hat dennoch diesen typischen Weißburgunderschmelz, dazu der leichte Einfluss vom Holz, cremig, reich, dicht. Das ist ein Pinot Blanc mit Hang zur Größe und wenn so etwas 20 Euro kosten würde, so wäre man gut bedient, denn so viel Klasse hat er. Für unter 10 Euro ist das einfach nur eine Sensation, anders kann ich es nicht beschreiben. 94+/100