Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder Großes Gewächs trocken 2017

Franz Keller

Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder Großes Gewächs trocken 2017

98+
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2043
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 98+/100
Pirmin Bilger: 19+/20
Elias Schlichting: 94–96/100
6
Deutschland, Baden
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder Großes Gewächs trocken 2017

98+
/100

Lobenberg: Hier im Eichberg stehen 25 Jahre alte, burgundische Pinot-Noir-Klone, auf schwarzem Vulkangestein namens Tephrit. Aufgrund des Terroirs, aber auch aufgrund der Burgunder-Klone und der 35% mitvergorenen Rappen, haben wir mit diesem Wein den massivsten Kracher im Glas. Spontan im großen Holzgärständer vergoren. Im Mittelbau gibt es zwei Spätburgunder GGs bei Keller, den Kirchberg und den Eichberg. Der Kirchberg ist der etwas Feinere, aber für mich, obwohl oft höher bewertet, meist der Langweiligere. Der Eichberg hat sicher nicht die Klasse des Schlossbergs und in 2017 ist er auch nicht dramatisch besser als der Enselberg, aber er hat eine ganz eigene, faszinierende Stilistik. Neben der schönen roten und schwarzen Kirsche, auch ein bisschen Eisen und Hagebutte, nach tiefer, würziger, eingekochter Zwetschge, Schlehe, auch etwas röstig mit feinem Mokka-Touch und etwas erdig, unglaublich drückend, tief und profund. Überhaupt hat er eine wilde Note untendrunter, eine Würze von rohem Wildfleisch, extrem eigenständig, das macht seine Klasse aus. Auch im Mund einerseits puristisch geradeauslaufend, mit super Zug, dass sich die Augen zusammenziehen. Dann auch wieder diese eigenwillige rote Frucht, gepaart mit rohem Fleisch und einer leichten Eisennote, das liest sich jetzt wahrscheinlich total schräg, aber der Wein ist auch dermaßen eigenwillig. Das ist so eine würzige Wildheit, Cranberry, ein bisschen Wacholder, etwas Lakritze, das ist schon ein witziger, aber sehr wilder Pinot mit hohem Unikats-Charakter. Ich würde ihn nicht viel höher einschätzen als den Enselberg, der einfach ein gnadenlos guter Zechwein ist, aber er hat etwas, weswegen ich nicht an ihm vorbeigehen kann. Und er hat eine Spannung und eine Dichte, die ich in 2017 so gar nicht vermutet hatte. Fast wuchtig in dieser leicht schrägen, fleischigen, salzigen, druckvollen Beerenfrucht mit würzigem Touch. 98+/100

19+
/20

Pirmin Bilger über: Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder Großes Gewächs trocken

-- Pirmin Bilger: Der wärmste Typ aller Spätburgunder, welcher eher in die erdigste Richtung geht. Er hat schon fast etwas animalisches an sich. Das Terroir ist geprägt von purem schwarzen Boden und ist sogar noch wärmer als die Lage Schlossberg. Eine Mischung aus Pinot und deutschen Klonen. Das Bouquet zeigt sich ausladend mineralisch mit Feuersteinnoten. Nebst den rotbeerigen Aromen kommen hier ganz klar auch etwas dunkelbeerige Kirscharomen zum Vorschein. Was für eine sinlliche Würze, welche der Wein ausstrahlt - das ist ein sagenhafter Tiefgang. Am Gaumen intensiver fruchtiger Auftakt mit schöner Süsse und gleichzeitg guter Säure, welche diese Saftigkeit ins Spiel bringt. Auch hier haben wir eine sehr gute Struktur und die Balance aus allen Komponenten scheint perfekt getroffen worden zu sein. Ein Wein, welcher sicher noch etwas Zeit braucht, dann aber ganz grosses Kino bieten wird. 19+/20

94–96
/100

Elias Schlichting über: Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder Großes Gewächs trocken

-- Elias Schlichting: Der Eichberg ist dunkler, intensiver, etwas eichenwürziger und in der Frucht mehr Baden als Burgund, im Mund kehrt sich das dann allerdings um, der Eichberg überrascht mit feiner Sauerkirsche, aromatisch, geschliffen und mit fast schiebender Intensität aus den niedrigen Erträgen, verführerisch und mundfüllend, etwas Zimt und feines Piment im Nachhall, ein sehr schöner Spätburgunder mit perfekter Balance zwischen Power und Feinheit. 94-96/100

Mein Winzer

Franz Keller

Franz Keller – ein legendärer Name, der gleichermaßen die deutsche Weinszene sowie die Spitzengastronomie geprägt hat wie vielleicht sonst kein anderer. Heute wird das Weingut gemeinsam von Fritz Keller und Sohn Friedrich geführt und zählt zur Elite der deutschen Burgundererzeuger.

Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder Großes Gewächs trocken 2017