Nebbiolo d'Alba 2017

Bruno Giacosa

Nebbiolo d'Alba 2017

93+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2020–2030
Verpackt in: 6er
9
saftig
pikant & würzig
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 93+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Nebbiolo d'Alba 2017

93+
/100

Lobenberg: Wo diese Trauben herstammen, weiß vermutlich niemand außerhalb des Weinguts. Höchstwahrscheinlich aus den jüngeren Reben seiner Top-Crus in Barolo und Barbaresco. Beim anderen Nebbiolo von Giacosa kennen wir den Weinberg: Valmaggiore. Dieser Nebbiolo hier ist aber weniger bekannt, obwohl er schon viel länger im Portfolio von Bruno Giacosa vertreten ist. Dies liegt an der geringen Produktionsmenge. Bei Giacosa wird auf Langlebigkeit unglaublich viel Wert gelegt. In 2017 hat man tolle, expressive, verblüffend fruchtstarke Weine, die schon jetzt unglaublich viel zeigen und in der Kategorie Spaß so viel bieten, wie es vielleicht nur die wirklich gute Barolo und Barbaresco aus runderen Jahren und nach vielen Jahren der Lagerung schaffen. Ob diese Trauben aber auch einen Wein ergeben, der noch in 15 oder mehr Jahren besser wird, darf bezweifelt werden. Während der abendlichen Verkostung wird meine Vermutung immer wahrscheinlicher, dass eben dieser 2017er Nebbiolo aus selektierten Fässern der besten Lagen der Langhe kuvertiert wurde. Zumindest habe ich wohl noch nie einen solch genial expressiven jungen Nebbiolo von Giacosa probiert und komme daher nicht umher diesen in mein Programm aufzunehmen. Kirsche und sofort auch Kampfer, Zitrus und Minze, Tabak, trockenes Unterholz, Amarenakirsche, Pflaume, frisch gehackter mediterraner Kräutermix, Thymian, Rosmarin, rote Johannisbeere, Teer, staubige Sommerlandstraße bei Regenanbruch, abgehangenes Fleisch, Bündnerfleisch, getrocknete Kräuter, Umami! Dies ist nur das Nasenbild! Im Antrunk schwebend, wolkig, es kommt sofort noch Waldmeister hinzu, wieder Tabak, Kirsche und Amarenakirsche. Typischer Gripp eines Nebbiolo, der einen unglaublich langen Nachhall ergibt und einen Doppelpass mit dem feinen Gerbstoff spielt und so allem eine faszinierende Länge verleiht. Alles bleibt fein, typisch großer Nebbiolo aber, auch extrem Giacosa. Und sehr deutlich fruchtstarker 2017er! Er hat alles was ein toller Wein aus der Langhe braucht aber auch noch mehr. Er ist komplex, trinkig, anregend, sich immer wieder wandelnd und doch so in sich ruhend. Es hat wohl noch nie einen solchen Wert bei Giacosa gegeben, zumindest nicht seit ich dort probiere. Für alle jene, die Giacosa kennen, oder kennen und lieben lernen wollen, ein absolutes Kaufmuss! Und für alle, die sich nicht recht an Barolo herantrauen sowieso, weil der burgundisch üppige 2017er in seiner üppigen Frucht so einlädt! 93+/100

Priewe über: Nebbiolo d'Alba

-- Priewe: Wenn es nicht lang­sam infla­tio­när wäre, könn­te sich auch 2017 als „Jahr­hun­dert­jahr­gang“ bewer­ben: wie­der ein war­mes Jahr, wär­mer noch als 2015. Ent­spre­chend hoch­ka­rä­tig sind die Wei­ne, was Kon­zen­tra­ti­on, Fül­le, Süße angeht.

Mein Winzer

Bruno Giacosa

Bruno Giacosa war als Traditionalist das Gegenteil der jungen wilden Barriquefreunde Altare, Scavino, Sandrone, Clerico, Gaja und Co. Seine extrem eleganten Weine sind trotz ihrer von kaum einem anderen Erzeuger erreichten Finesse in der Jugend verschlossen, obwohl er sie immer erst ein bis drei...

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