Langhe Chardonnay Piodilei 2017

Pio Cesare

Langhe Chardonnay Piodilei 2017

94
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2020–2035
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
voll & rund
3
Lobenberg: 94/100
Suckling: 95/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Langhe Chardonnay Piodilei 2017

94
/100

Lobenberg: 2017 war gekennzeichnet von einer großen Frostperiode im Frühjahr und von einem warmen Sommer mit langer Trockenperiode. Vom Frost wurden vor allem jene Winzer verschont, die Reben in Hochlagen bewirtschaften. Durch die Trockenheit und Wärme stand im Herbst eine deutlich frühere Lese an als normalerweise, teils vier Wochen früher. Das schöne war, dass Anfang September in den Nächten eine große Kühle herrschte. Wir haben also auf der einen Seite einen warmen, reichen, fruchtbetonten Jahrgang wie 2011 oder 2015. Und gleichzeitig haben wir Frische und Kühle durch den kühlen Herbst und somit auch eine hohe Eleganz, mit seidigen Tanninen. Deshalb ist 2017 ist nicht wirklich vergleichbar, weder mit 2011, das die Kühle nicht hatte, und auch nicht mit 2003 oder 2015. Die klimatischen Bedingungen haben 2017 auch dazu geführt, dass sich in Barolo die verschiedenen Höhenlagen etwas annäherten. Der Jahrgang, mit seiner Frische, Finesse und fruchtstarken Aromatik, dominiert in diesem Jahr 2017 deutlich mehr als in Jahren wie 2016 oder später 2019 und 2020. Pio Cesare war einer der ersten Chardonnay-Pioniere im Piemont. Die Reben stehen in Barbaresco und wurden 1991 gepflanzt. Zunächst 1,5 Hektar, inzwischen sind es 3,5 Hektar. Von Anfang an war dieser Wein als Single-Vineyard Chardonnay konzipiert. 2000 wurde dann auch ein bisschen Chardonnay in Serralunga gepflanzt, der hier auch dazugegeben wird. Der 2017 enthält damit drei viertel Barbaresco und ein viertel Serralunga. Die Entwicklung des Chardonnays wurde mit Hilfe der Freunde vom Weingut Robert Mondavi eingeleitet. Diesen Einfluss spürt man auch deutlich. Anders als bei Aldo Conterno oder Gaja haben wir hier einen relativ starken Holzeinfluss. Die Fermentation wird im Stahl gestartet, nach einem Tag wird der Most in Barriques überführt. Der Wein ist zunächst komplett im gebrauchten Holz fermentiert und ausgebaut. Nach neun Monaten kommt der Wein in andere Barriques, ein Drittel neu, ein Drittel Zweitbelegung, ein Drittel Drittbelegung. Danach bleibt der Wein weitere 10 Monate bis ein Jahr auf der Flasche, bis er auf den Markt kommt. Deutliche Holznote in der Nase. Schon ein US-Touch. Sehr weich, eher USA als Burgund. Hohe Intensität. Vanille, reife Quitte, reife Williams Birne. Dann kommt ein bisschen weißer Pfirsich. Trotz des Holzeinflusses ein sehr schöner und charmanter Wein. Es werden nur 10.000 Flaschen produziert. Im Mund hat der Wein deutlich mehr Grip als in der Nase. Schöne Länge, Mineralität zeigend. Das Barbaresco-Terroir kommt durch, feine Salzspur. Sicherlich für fast zwei Minuten stehend. Guter Nachhall. Ein moderner Chardonnay, aber trotzdem mit persönlichem Kick. Gefällt mir sehr gut, ohne, dass er ganz groß ist. 94/100

95
/100

Suckling über: Langhe Chardonnay Piodilei

-- Suckling: This is a layered and beautiful chardonnay with wonderful character. Full-bodied, deep and focused. Love the phenolic tension and seriousness. Cooked apples and pineapples and hints of vanilla and cream. Drink or hold. 95/100

Mein Winzer

Pio Cesare

Federica Boffa übernahm Pio Cesare im jungen Alter von 24 Jahren und steckt jetzt all ihre Energie in das traditionelle Familienweingut. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Im Jahr 1881 gründete Pio Cesare in Alba seinen kleinen Weinbaubetrieb. Damals war das Piemont eine arme Region, und...

Langhe Chardonnay Piodilei 2017