Lobenberg: Die Reben dieses Ziereisen Weins wurden 1958 bis 1960 gepflanzt, sie sind also bis zu 60 Jahre alt. Das Terroir des Weins ist Kalkstein mit Löss-Eisen-Auflage wie im Pinot Noir Rhini. Pressung ganz traditionell in der Korbpresse. Rotgoldene Farbe im Glas, wie von einem Grauburgunder mit Maischestandzeit und langsamer Pressung über Nacht, dadurch entsteht diese immense Farbe. Ausbau in 450 Litern Fässern mit Zweitbelegung. Ich habe schon einmal geschrieben und ich wiederhole es: dieser Grauburgunder ist ein Corton Charlemagne, der Wein hat Größe. Schon die Nase ist eine Erhabenheit und hat mit der profanen Apfelfrucht eines Grauburgunders nicht viel zu tun. Die Nase ist rauchig, mit zurückgenommener Frucht, ein wenig Quitte, Aprikose, Marzipan und Walnuss, fast etwas Muskatnussabrieb, weiße und rote Johannisbeere, hohe Aromenintensität, leichtes Toasting vom Holz, obwohl es kein Neuholz gibt. Es gibt hier uralte Grauburgunder Reben, es gibt auf der Welt wahrscheinlich keinen zweiten Winzer, der Grauburgunder in dieser Ausführung macht. Und dazu dann 2016, dieses in Hanspeters Augen kühle Jahr, obwohl ich es eher auch für ein warmes Jahr halte, aber natürlich weniger als 2015 und 2017, aber 2016 hat eben diese total stylische, burgundische, elegante Anmutung, immer geradeaus. Wer einmal im Leben einen großen Grauburgunder probieren will, der soll sich mal diesen Wein kaufen, es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt, keinen anderen Grauburgunder, der so nah die Weltklasse heranreicht. Aber der 2016er ist aktuell viel zu jung, er braucht 5 Jahre Flaschenreife, vielleicht mehr. In 15 bis 20 Jahren kann das ein Riese werden, ein Wahnsinnswein. 97-100/100