Rieslaner Herzog Auslese  Erste Lage 2021

Müller Catoir: Rieslaner Herzog Auslese Erste Lage 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

96
100
2
Rieslaner 100%
5
weiß, süss
11,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2040
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
leicht & frisch
mineralisch
3
Lobenberg: 96/100
Suckling: 96/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rieslaner Herzog Auslese Erste Lage 2021

96
/100

Lobenberg: Das Weingut Müller Catoir ist traditionell berühmt und berüchtigt für die Süßweine aus Rieslaner. Die Kellermeister-Legende Hans Günther Schwarz hat mit diesen Weinen international für Furore gesorgt und als erster deutscher Wein 100 Punkte vom alten Robert Parker erzielen können. Noch immer ist diese Rebsorte ein fester Bestandteil dieses historischen Gutes der Mittelhaardt. Für die Rieslaner Auslese werden ausschließlich handverlesene Trauben gekeltert, welche aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Es werden nur eingetrocknete Trauben, durch selektive Handlese geerntet. Dieser Süßwein ist quasi nur aus eingeschrumpften, rosinierten Trauben, selbst in 2021 überwiegend komplett gesund. Bei 135 Grad Oechsle aber mit fast keiner Botrytis gekeltert. Auch heute noch verfolgt Müller Catoir mit seinen Süßweinen einen ganz eigenen Ansatz der alten Schule wie es heute nur noch wenige machen. Kellermeister Franzen sucht immer die Balance, dass die Weine nicht wirklich süß schmecken. Er gärt also teilweise relativ weit durch, weil Rieslaner weniger Säure hat als Riesling, das heißt die Balance tritt erst bei niedrigerem Restzucker ein. In der Nase wunderbar konzentrierte Frucht mit kräutrigen Aromen von Pfefferminze und Eukalyptus, Heu, sehr reifer Grapefruit und Maracuja, eingekochte Marille. Am Gaumen kräuterige Aromen, grünblättrig, Eukalyptus, dann tropische Früchte und eine edle, feinwürzige Süße. In 2021 hat die Auslese eine ausgezeichnete Finesse und Frische, wirkt so schwerelos und tänzelnd. Die unendliche Feinheit. Rieslaner ist schon sehr einzigartig! 96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

96
/100

Suckling über: Rieslaner Herzog Auslese Erste Lage

-- Suckling: The amazing nose of exotic fruits of this Auslese, the King Alphonso mango reigning supreme, but there’s also plenty of Thai basil. Stunning concentration and vibrancy on the medium-bodied and very focused palate. Excellent aging potential, but who can resist this beauty now? Pristine finish. From organically grown grapes. Drink or hold. 96/100

Mein Winzer

Müller Catoir

Seit 1744 in Familienbesitz – aktuell in neunter Generation geführt – zählt das Weingut zu den traditionsreichsten Weingütern der Region. Auf derzeit 21 Hektar Rebfläche werden Spitzenweine von internationalem Rang erzeugt.